Ein schmucker Prinz im Karneval: Andreas I.
Beeindruckende Vorstellung in Rheidt
Rheidt - Dass der Rheidter Verschönerungsverein (VVR) nicht nur Bänke
streichen und den Spielplatz verschönern kann, bewies er
eindrucksvoll beim Sessionseröffnungsball im vollbesetzten Festsaal
„Frohn“ (Lüches). Mit einem gelungenen Mix aus traditionellen
Ball-Elementen und modernen Showeffekten wurde für jeden Geschmack
etwas geboten. So konnten die Gäste zur Musik vom Duo Olaf & Jan in
den Pausen zwischen den Auftritten das Tanzbein schwingen, „Et
Rumpelstilzje“ sorgte mit seinen spitzen Anmerkungen zu den von
Profilneurose befallenen politischen Machthabern, insbesondere Trump
und Erdogan, für das karnevalistische Büttenflair.
Moderator Manni Dorschler führte dann bewährt souverän zum
eigentlichen Höhepunkt des Abends – der Proklamation der neuen
Tollitäten. Mit dem Auftritt des Damengefolges, das sich mit seinen
Kostümen in einem filmreifen Outfit präsentierte, wurde die
Vorstellung des Trifoliums stimmungsvoll eingeleitet. Dann war es
endlich soweit: Laserstrahlen und Nebelschwaden kündigten den mit
Spannung erwarteten Moment an. Im Marschschritt enterte das
elfköpfige Gefolge die Bühne, gefolgt vom Dreigestirn der Session
2018/19. Gerüchte und Vermutungen über die Regentschaft der
kommenden Session fanden nun endgültig ihre Auflösung.
Als Jungfrau wird Stephanie (Stephan Antony) die Männerherzen bei den
zukünftigen Auftritten bezirzen; der VVR-Vorsitzende HaJo Klein wird
als Bauer den Dreschflegel schwingen und Andreas Hopp als schmucker
Prinz Andreas I. das närrische Volk führen.
Jungfrau Stephanie stellte in ihrer Ansprache rauschende
Karnevalsfeiern in Aussicht. Bauer HaJo, seit 30 Jahren aktiv im
Rheidter Karneval als „ewiger Adjudant“, war sichtlich gerührt ob
der Ehre, nun endlich in so einer wichtigen Funktion im Karneval
auftreten zu können. Prinz Andreas I., einer der jüngsten
Würdenträger der Rheidter Karnevalshistorie, hat das Amt von seinem
Vater, der als Prinz Wolfgang I. (ebenfalls für den VVR) bereits vor
zehn Jahren das närrische Volk begeisterte, übernommen. Er betonte,
dass er „alles Mögliche und Erdenkliche tun werde, um den
Untertanen eine tolle Karnevalszeit zu bieten“ und vertraut auf
entsprechende Unterstützung.
Im Anschluss an die Begrüßungsworte berief Roland Forst, der 1.
Vorsitzende des Rheidter Karnevalskomitées (FRK), Bürgermeister
Stephan Vehreschild auf die Bühne. In einer feierlichen Zeremonie
überreichte das Stadtoberhaupt dem Trifolium mit vielen anerkennenden
Worten für die Aktivitäten des VVR zum „Wohle des Volkes“ die
Machtinsignien Zepter, Spiegel und Stadtschlüssel.
Zum Abschluss der Zeremonie hielt er noch eine Überraschung parat.
Aus einem Lostopf durfte das Dreigestirn Lose ziehen, worunter sich
lukrative Gewinne, aber auch Nieten befanden. Glück hatte dabei
Jungfrau Stephanie, die sich inklusive Damengefolge bei der
städtischen Weiberfastnachtsparty der Stadt im nächsten Jahr an der
Sektbar verwöhnen lassen darf. Pech dagegen hatte Prinz Andreas, der
dafür Sorge tragen muss, dass der Stadtchef nach zukünftigen
Großveranstaltungen sicher nach Hause kommt.
Auch das Gefolge hatte eine Überraschung für die Festgesellschaft
parat: als Einstimmung auf die kommende Session schenkte das Gefolge
den Gästen einen Auftritt der Tanzgruppe „Hellige Knäächte und
Mägde“, die mit ihrer einzigartigen tänzerischen und musikalischen
Zeitreise durch die Jahrhunderte kölnischer Geschichte die
Festgesellschaft begeisterte.
Mit der Verabschiedung des letztjährigen Dreigestirns und herzlichen
Dankesworten beendete Roland Forst den offiziellen Teil der
Auftaktveranstaltung. Die beindruckende Demonstration
karnevalistischer Fröhlichkeit durch den VVR lässt mit Recht die
Vermutung zu, dass das närrische Volk sich auf eine stimmungsvolle
Session freuen darf.
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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