Rheinspange
Eine Vorzugsvariante wird bis Ende des Jahres angestrebt
Niederkassel - Wenn es um das Thema „Rheinspange“ geht, ist das Interesse hier
besonders groß. Rund 100 Bürger fanden sich zur Sitzung des Umwelt-,
Verkehrs- und Planungsausschusses der Stadt Niederkassel in der Aula
des Kopernikus-Gymnasiums ein, um Informationen über den aktuellen
Stand der Dinge zu erfahren.
Willi Kolks von der Autobahn GmbH fasste in seinem Vortrag die
Sachlage zur Autobahnquerspange zwischen der A59 und der A555 mit
einer Rheinquerung nochmal zusammen. Kurz stellte er die Entwicklung
des Projektes anhand der Verkehrsgutachten und Umweltverträglich-
keitsuntersuchung vor. Für die Anwesenden ging es in erster Linie
jedoch darum, wo und wie die Verbindung über oder unter dem Rhein
möglich ist. Nach wie vor werden eine Nordquerung und die fünf
südlichen Übergänge geprüft. Hier flossen auch die Ergebnisse der
Planungswerkstatt ein. „In der Erhebung wird alles getan, dass wir
nicht eine Variante vergessen“, so Willi Kolks. „Außerdem bauen
wir keine Hochbrücke über Häuser“. Im Moment läuft die Planung
auf Hochtouren, damit bis Ende des Jahres eine Vorzugsvariante steht.
Dabei sollte jede Option so detailliert wie möglich ausfallen, ob ein
Tunnel oder eine Brücke von Vorteil ist, oder eine Kombination den
besten Nutzen bringt. In die Überlegungen fließen neben
Trassenführung ebenfalls Gradienten und Anschlussstellen ein. So ist
zum Beispiel bei der Nordvariante zu dokumentieren, warum eine Brücke
die bessere Lösung verkörpert. „Wir müssen nicht jede Variante
vertiefen, aber dennoch so genau untersuchen, dass es für jeden
nachvollziehbar ist“. Man ist sich allerdings sicher, gegenüber
einer Nullvariante einen hohen Nutzen-Kosten-Faktor nachweisen zu
können. Die Bewertung sollte bis August abgeschlossen sein, um nach
dem Vergleich, gegebenenfalls im November, der Öffentlichkeit eine
Vorzugsvariante zu präsentieren. Letztendlich wird alles im
Dialogforum und dem politischen Begleitkreis diskutiert und die
Bevölkerung in kommenden Veranstaltungen mit eingebunden. Gewiss
kommt auch eine Verknüpfung mit der Schiene in Betracht. An diesem
Punkt meldete sich Matthias Großgarten, stellvertretender
Fraktionsvorsitzender der SPD Niederkassel, zu Wort. „Wir glauben
nicht an die Autobahn“. Hierbei kam zur Sprache, dass eine Stadtbahn
die Niederkassel mit Bonn und Köln verbindet, nicht nur zahlreiche
Pkw überflüssig macht, sondern einen höheren Nutzen als
Rheinquerung mit Fahrrad- und Fußgängerweg bietet. „Wir brauchen
beide Projekte“, erläuterte Willi Kolks eindeutig. „Die Stadtbahn
muss durch die Ortschaft, um die Menschen abzuholen, aber die Straße
muss möglichst weit weg von ihnen sein. Dennoch sollten wir es nicht
aus dem Auge verlieren, ob es Sinn macht, an einer Stelle den Rhein zu
überqueren“.
Mehr Informationen im Internet unter
www.rheinspange.nrw.de
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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