Großzügige Spende
Ende gut - alles gut!

Spendenübergabe an Pastor Franz Meurer (links).  | Foto: Privat
  • Spendenübergabe an Pastor Franz Meurer (links).
  • Foto: Privat

Niederkassel. Endlich mal abschalten und den verdienten Urlaub genießen: Der selbstständige Zimmerermeister Heinz Josef Vogel aus Niederkassel war mit seiner Frau und deren 90-jährigen, blinden, gehbehinderten Vater auf dem Weg nach Fuerteventura. Der Plan: Eine Woche Sonne. Ein paar Tage einfach mal an nichts denken und die gemeinsame Zeit genießen.

Es fing alles sehr entspannt an: Die Koffer aufgegeben, die Bordkarten in der Hand, wird seine Frau nach der Anzahl des Handgepäcks befragt. „Wir haben nur zwei kleine Taschen, die hier auf dem Rollstuhl liegen,“ antwortet diese. „Zwei? Wieso zwei? Oh mein Gott! Ich habe meine Tasche in der S-Bahn liegen lassen!“ entfährt es dem kreidebleichen Zimmerermeister. Der Schreck steht allen drei Reisenden ins Gesicht geschrieben.

Nun, wenigstens hatte er die Reisepapiere noch in der Bahn aus der Tasche genommen - aber die Haus- und Autoschlüssel, die Lesebrille, sein Tablet und die Urlaubskasse waren in der Tasche. 1.000 Euro, die die beiden kürzlich zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten - einfach weg.

Nun half nur Ruhe bewahren! Auch wenn es doch extrem unwahrscheinlich schien, so versuchte das Reise-Trio sein Glück. Unter der Nummer des Fundservice der Deutschen Bahn wurde eine Verlustanzeige aufgegeben. Die Dame war extrem freundlich, nahm alle Daten auf und versprach, eine E-Mail zu senden, sobald sich etwas finden würde, was der Beschreibung entspräche.

Parallel erreichte Josefs Frau Claudia einen der Engel dieser Geschichte – ihren Freund Björn. Er erklärte sich sofort bereit, alles stehen und liegen zu lassen, um die Schlösser des Wohnhauses auszutauschen. Dabei half ihm die langjährige Erfahrung des kleinen, inhabergeführten Ladens auf der Provinzialstraße „Mondorfer Sicherheitstechnik“. Unkompliziert, schnell und zu absolut fairem Preis wurde Björn von Axel von der Linden unterstützt.

Noch bevor die drei Urlauber in das Flugzeug stiegen, erhielten sie von Engel Björn die Mitteilung, dass die Schlösser getauscht sind. Sie hatten getan, was sie tun konnten. Mehr ging gerade nicht. Doch im Stillen waren sich alle drei darüber im Klaren, dass sie die Tasche wohl nie wiedersehen werden …

Liebevoll nahm Claudia ihren Josef in den Arm. „Wir haben doch uns; das ist das Wichtigste! Aber was hältst Du von folgender Idee: Sollte die Tasche tatsächlich gefunden werden, spenden wir die Hälfte des darin befindlichen Geldes für einen guten Zweck.“ Der Zimmerermeister war sofort angetan von dem Gedanken, willigte ein und antwortete wie aus der Pistole geschossen: „Ich glaube, ich weiß auch schon ein tolles Projekt: die Ferienfreizeit ‚HöVi-Land‘, die von Pfarrer Meurer – dessen Buch ich gerade lese – Jahr für Jahr für ca. 600 Jugendliche organisiert wird, die sich sonst Ferien nicht leisten können.“

Noch am gleichen Tag gegen 21.35 Uhr signalisierte das Handy eine eingegangene E-Mail. Die drei hatten ihre Koffer gerade ausgepackt und genossen den ersten Moment der Ruhe auf der Terrasse ihres fuerteventurianischen Bungalows. In der Mail stand: Es wurde eine Tasche gefunden, die ihrer Beschreibung entspricht. Es gibt tatsächlich noch ehrliche Finder!

Leider hinterließ der Finder im Fundbüro keinen Namen - genre hätte Familie Vogel ihm gedankt.

Na, und der Deal mit Gott wird selbstverständlich auch eingehalten: Die Spende über 500 Euro wurde an Pastor Franz Meurer (bekannt aus der WDR-Radiosendung „Kirche am Morgen“ übergeben).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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