Seit der Kindheit Fußfälle neu belebt
Festschrift bietet Bilder und Infos, pünktli ...

Vorstellung der Festschrift, die Josef Schnabel (links) in der Hand hält, vor dem siebten „Fußfall“ in Uckendorf. | Foto: Woiciech
  • Vorstellung der Festschrift, die Josef Schnabel (links) in der Hand hält, vor dem siebten „Fußfall“ in Uckendorf.
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Niederkassel - „Seit meiner Kindheit arbeite ich daran, die Fußfälle neu zu
beleben“, erläuterte Josef Schnabel, der gemeinsam mit Co-Autor
Lothar Schwarz, die aktuelle Fest- und Gedenkschrift „300 Jahre
Fußfälle“ verfasste.

Schließlich konnte er als Junge einem Luftangriff im zweiten
Weltkrieg entgehen, indem er sich hinter dem „1. Fußfall“
versteckte.

Jetzt, zum 300. Jubiläum der Stelen, stellte er, gemeinsam mit
Vertretern der Stadt Niederkassel, des Ortsausschusses Sieben
Schmerzen Mariens Uckendorf, sowie dem Steinmetzmeister und
Kirchenvorständen, das informative Werk an der siebten Station in
Uckendorf vor.

Im 18. Jahrhundert herrschten in der Gegend todbringende Epidemien.
1719 errichteten sieben Familien die Stelen mit eingelassenen Reliefs
der Passionsstationen Christi. Die Menschen beteten entlang der
Fußfälle, hin und zurück, an den 14 Stationen, um Heilung von
Krankheiten oder darum, in „Gottes Gnaden sterben zu können“.
Bereits 1803 berichtete ein Wanderprediger von der teilweisen
Zerstörung der Reliefs. Die Ruinen blieben jedoch bis nach dem
zweiten Weltkrieg stehen. In den 60er und 70er Jahren transportierte
man die Einzel-Quader und umgestürzten Stelen auf das Grundstück von
Karl Hensen zur Aufbewahrung.

Nachdem Josef Schnabel 1981 zum Denkmalpfleger berufen wurde, schuf er
1984 die Grundlagen des Wiederaufbaus. 1987 aufgestellt und 1988
gesegnet, versetzten die Verantwortlichen die Stelen 1991 aufgrund des
angelegten Fahrrad- und Fußweges. 1994 kam es nach der Feier des
100jährigen Kirchenschiffneubaus von Sankt Matthäus zur Neugründung
der „Fußfall-Tradition“. Seit 1995 pilgern unzählige Teilnehmer
vom ersten „Fußfall“ in Niederkassel bis zum siebten Bildnis in
Uckendorf. Gemeinsam mit Versen und Liedern ist der Weg von der
Ur-Pfarrei Sankt Matthäus bis zur Kapelle „Zu den sieben Schmerzen
Mariens“ ein durchdringendes Erlebnis.

Am Samstag 14. September beginnt um 17 Uhr die 24. Prozession am
Ausgangspunkt Spicher Straße/Kölner Straße. Ein Fahrdienst von der
Kirche Uckendorf kommt zum Einsatz, der um 16.30 Uhr startet. Hier
findet als nächstes um 18 Uhr, unter Mitwirkung des Kirchenchores,
das feierliche Hochamt statt, um dann beim Dämmerschoppen mit dem
Schäl Sick Orchestra um 19.30 Uhr einen gebührenden Abschluss
anzustoßen. Die Gedenkschrift ist natürlich auch bei dieser
Veranstaltung erhältlich.

Neben vielen Informationen und Bildern von den „Fußfällen“ wird
außerdem unter anderem die Kirche „Zu den sieben Schmerzen
Mariens“ ausführlich gewürdigt. Das Buch kostet 14 Euro und ist
ebenfalls in den Pfarrbüros, sowie bei Schreibwaren Franzen,
Hauptstraße 40, vorrätig.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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