Gegenseitige Toleranz erwünscht
Fragen zur neuen Fahrradstraße in Lülsdorf
Niederkassel. Aufgrund einer hitzigen Debatte in den Sozialen Medien über Sinn und Unsinn der neuen und ersten Fahrradstraße in der Burg-/Uferstraße hat die CDU-Fraktion angeboten, das Thema bei einem Ortstermin mit Betroffenen und Interessierten zu besprechen.
Im Wesentlichen ging es den CDU-Ratsmitgliedern darum, kritische Hinweise und Verbesserungsvorschläge aufzunehmen und das Instrument der Fahrradstraße mit seiner Entstehungsgeschichte in Niederkassel zu erläutern.
Nach eingehender Schilderung der derzeitigen Situation vor Ort und Darstellung verschiedener Problembereiche durch die Anwohner wurde schnell klar, dass viele Probleme bereits vor Ausweisung der Fahrradstraße vorhanden waren. Dazu zählen beispielsweise das Schneiden der Kurve im Bereich Burgstraße und Uferstraße sowie Parkverstöße und mögliche Geschwindigkeitsverstöße. Was überraschte, waren darüber hinaus die vielen Schilderungen, die auf ein geändertes Selbstverständnis der Fahrradfahrer nach Einführung der Fahrradstraße hinwiesen. Es wurde von Beschimpfungen und Schlägen auf Autodächer berichtet. Es ist der Eindruck entstanden, dass bei einigen Verkehrsteilnehmern das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme, welches als Grundregel und Leitgedanke in der Straßenverkehrsordnung gesetzlich verankert ist, in Vergessenheit geraten ist.
Ferner wurden Wünsche geäußert, wie zum Beispiel die entsprechenden Straßenabschnitte als Einbahnstraße auszuweisen, der Einbau von Schwellen oder aber umgehend die Fahrradstraße wieder abzuschaffen.
„Hier gibt es allerdings einen einstimmigen Beschluss aller Mitglieder des Stadtrates, die Testphase von mindestens zwölf Monaten abzuwarten, bevor über die endgültige Ausweisung entschieden wird. Bis dahin wird die CDU-Fraktion die angebrachten Problembereiche und die Schilderungen der Anwohner*innen beobachten und intensiv mit der Verwaltung an Problemlösungen arbeiten“, so Marcus Kitz.
Und weiter: „Außerdem werden wir den Bauhof bitten, die vorgesehenen Informationstafeln sehr kurzfristig zu montieren. Wir haben uns mit den Anwohnern für Oktober/November erneut verabredet, um einerseits über mögliche Entschärfungen zu sprechen und uns andererseits über Erfahrungen nach einem längeren Bestand der neuen Regelung erneut auszutauschen.“
Dano Himmelrath ergänzt: „Der Ortstermin war wichtig, um die Kritik aus erster Hand zu erfahren und in einen konstruktiven Dialog zu treten. Dies ist über die sozialen Medien nur schwer möglich. Obwohl in den letzten eineinhalb Jahren viel über Fahrradstraßen in Niederkassel berichtet worden ist, fehlte den Anwohnern eine direkte Ansprache bzw. Information. Dem im Arbeitskreis nachhaltige Mobilität und im Verkehrs- und Planungsausschuss geäußerten Wunsch nach einer umfangreichen städtischen Pressemitteilung und direkter Zusendung von Informationsmaterial wurde nicht gefolgt. Auch das werden wir mit der Verwaltung intensiv diskutieren und für die bereits in Planung stehenden beiden Abschnitte in Uckendorf und in Rheidt auf eine bessere Information hinwirken“, so der Vorsitzende des Verkehrs- und Planungsausschusses.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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