Am 6. Oktober wird gebührend gefeiert
Franz Heidemann feiert „Jahrhundert“-Geburtstag
Ranzel - Mit 100 Jahren noch in blendender Verfassung
In Ranzel steht demnächst ein seltenes Ereignis an: Der ehemalige
Friseurmeister und langjähriges Ratsmitglied der CDU Franz Heidemann
kann am 6. Oktober auf bemerkenswerte und vor allem beneidenswerte 100
Jahre ausgefülltes Leben zurückblicken.
Bemerkenswert deshalb, weil dieses Alter per se schon eine Seltenheit
ist, beneidenswert wegen der außergewöhnlich guten körperlichen und
geistigen Verfassung, mit der Franz Heidemann gesegnet ist. Begegnet
man ihm „auf der Straße“, so würde man ihn eher für einen
„flotten Achtziger“ halten. In Bolzum (Kreis Hildesheim), wo er am
6. Oktober 1918 als achtes von zehn Kindern das Licht der Welt
erblickte, verbrachte er seine Kindheit und Jugend. Mit 19 Jahren
wurde er zum Reichsarbeitsdienst einberufen, mit 20 Jahren zum
Militär, wo er beim Polenfeldzug eingesetzt wurde.
Während des Krieges verschlug ihn das Schicksal nach Niederkassel,
1944 dann die erste Ehe. Zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Käthe
baute er in den 50er-Jahren den bekannten Friseursalon an der Porzer
Straße auf. Nach 16 Jahren endete dann diese Ehe auf tragische Weise
mit dem Tod seiner Frau im Kindbett. Mit seiner damaligen Angestellten
Käthe (geb. Wieland) aus Lülsdorf führte er den Friseursalon
weiter. Mit ihr ging er dann auch seine zweite Ehe ein, aus der drei
Töchter hervorgegangen sind, die alle mit ihren Familien im näheren
Umkreis wohnen. Die Schwiegersöhne, sieben Enkel und vier Urenkel
komplettieren aktuell den „Familienverbund“. Seine Tätigkeit als
Friseurmeister brachte es mit sich, dass er sein Ohr nahe bei seinen
Kunden hatte und so manches über die kleinen und großen Sorgen und
Wünsche der Bürger erfuhr.
Es war daher nicht verwunderlich, dass er sich auch politisch und
gesellschaftlich engagierte. Bis Mitte der 80er Jahre war er Mitglied
im Stadtrat und sachkundiger Bürger. „Manch einer meiner damaligen
Ratskollegen wird sich noch an meine zahlreichen Zwischenrufe
erinnern“, blickt er schmunzelnd auf diese Zeit zurück. Zudem
vertrat er eine Amtsperiode lang als Ortsvorsteher von
Lülsdorf-Ranzel die Interessen der Bürger. Als Gründungsmitglied
des 1. Sportvereins „RaKo“ Ranzel und später der LüRa
hinterlässt der Jubilar auch im gesellschaftlichen Bereich seine
Spuren.
Auch heute noch ist er am lokalen und internationalen Sportgeschehen
interessiert - das morgendliche Zeitungslesen beginnt bei ihm stets
mit den Sportseiten. Zu seinen sonstigen Hobbys befragt, erklärt er:
„Schon kurz nach meinem Einzug im Jahre 1950 in das Haus an der
Porzer Straße habe ich einen Pfirsichbaum gepflanzt, dem ich viel
Aufmerksamkeit und Pflege zukommen ließ. Leider hat der Zahn der Zeit
auch an diesem Baum genagt, so dass er nun in Kürze gefällt werden
muss. Dies soll aber erst nach meinem 100. Geburtstag geschehen“.
Diesen wird er mit seinen zahlreichen Familienangehörigen und
Freunden vom Kirchenchor und Kegelclub gebührend im Uckendorfer
Golfhotel feiern. Sein Wunsch für die nächsten Jahre? „In meinem
Alter erübrigen sich wohl langfristige Planungen. Ich möchte gerne
noch die Diamanthochzeit, die in drei Jahren ansteht, in der
gesundheitlichen Verfassung feiern, in der mich mit jetzt befinde“.
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.