Europatag an der Alfred-Delp-Realschule
Für die Zukunft gut gerüstet
Mondorf - Alfred-Delp-Realschule (ADR) sieht sich gut gerüstet für die Zukunft
- Öffentliche Diskussion verunsichert und erschwert Planungen
Mit 43 Schülern im Schuljahr 2017/18 an der Alfred-Delp-Realschule
sank die Anzahl erstmals unter die geforderte Mindestgröße für
einen dreizügigen Schulbetrieb, was in den politischen Gremien der
Stadt Niederkassel zu einer kontroversen Diskussion über die
Weiterführung der Schule führte. Im von der Stadt Niederkassel
beauftragten Schulentwicklungsplan 2017/18 – 2022/23 (erstellt durch
das Beratungsbüro Dr. Garbe und Lexis) wurde hierzu vermerkt:
„Auf Basis der Entwicklung der Schülerzahlen und mit Blick auf die
geltenden gesetzlichen Regelungen sind nur dann schulorganisatorische
Maßnahmen erforderlich, wenn sich der niedrige Anmeldestand im
kommenden Jahr wiederholt“. Für das kommende Schuljahr 2018/19
liegen jedoch aktuell 68 Anmeldungen vor, also eine Steigerung
gegenüber dem Vorjahr von über 50%, so dass – zumindest formell
– die Anforderungen erfüllt werden.
Während die SPD in der Realschule jedoch ein Auslaufmodell sieht und
für einen entsprechenden Ausbau der Gesamtschule plädiert,
befürworten CDU und FDP den Erhalt der Realschule.
Die noch anhaltende politische Diskussion sorgte in jüngerer Zeit
auch in der Öffentlichkeit für viel Gesprächsstoff und auch
Unsicherheit, was sich ebenfalls im Lehrerkollegium bemerkbar machte.
Im Rahmen des kürzlich durchgeführten Sport- und Europafestes hatten
sich daher die Schulleitung, Lehrer und Vertreter aus der
Eltern-Schülerschaft den Fragen der Eltern gestellt und ihre Sicht
der Dinge erläutert.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Anmeldezahlen für
das kommende Schuljahr und die Prognosen des Schulentwicklungsplans
für die nächsten Jahre bei den Betroffenen und Eltern die
berechtigte Hoffnung zulassen, dass die Zukunft der Schule gesichert
ist. Ergänzend erklärt Nicole Schulze, seit anderthalb Jahren
Rektorin der ADR: „Zudem sind wir überzeugt, mit unserer
derzeitigen Ausrichtung als Europa-Schule mit bilingualem Profil ,
einer exzellenten Berufswahlvorbereitung und weiteren Angeboten im
Nachmittagsbereich in Form von freiwilligen AGs auch in Zukunft ein
attraktives Schulmodell anbieten zu können. Die aktuelle Diskussion
im öffentlichen Raum erschwert jedoch mittel- bis langfristige
Planungen. Wir sind aber zuversichtlich, dass in Kürze von der Stadt
zugunsten der Realschule entschieden wird und konzentrieren uns auch
weiterhin voll auf unsere Aufgaben.“
Zuversicht war auch bei den befragten Eltern festzustellen. So sieht
beispielsweise Andreas Schlösser, selbst ehemaliger ADR-Schüler und
mittlerweile Vater von zwei ADR-Schülern, die Realschule als
wesentlichen Bestandteil der Schulvielfalt im städtischen Bereich.
Nach Eingliederung der Hauptschule in die Gesamtschule bliebe nur noch
das Gymnasium übrig. Zudem sieht er in einer aufgestockten
Gesamtschule die Gefahr, dass die von einem persönlichen
Schüler-Lehrer-Verhältnis geprägten Atmosphäre, die er als
Schüler der ADR sehr geschätzt habe, auf der Strecke bliebe.
Ähnlich positiv äußert sich auch Michael Heuser: „Ein
wesentlicher Vorteil der Realschule gegenüber der ganztägigen
Gesamtschule besteht darin, dass den Eltern ausreichend Handlungsraum
hinsichtlich Aufgabenüberwachung und Freizeitgestaltung geboten wird.
Man ist dadurch näher an der Entwicklung des Kindes dran und kann
gegebenenfalls rechtzeitig reagieren. Es wäre schade, wenn Eltern,
die bereit sind, sich aktiv an der Entwicklung des Kindes zu
beteiligen, diese Möglichkeit genommen wird.“
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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