Theaterverein Rheidt
Gefeierte Premiere von „Ein Casanova auf Bewährung“

Matthias Volberg als Hausmeister August Briese herzt Silvia Impekoven als Putzfrau Emmi Krümel nach den ersten Pfefferminz-Likörchen.  | Foto: Warnecke
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  • Matthias Volberg als Hausmeister August Briese herzt Silvia Impekoven als Putzfrau Emmi Krümel nach den ersten Pfefferminz-Likörchen.
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Rheidt - Der Theaterverein Rheidt lud ein: „Ein Casanova auf Bewährung",
eine turbulente Komödie in drei Akten von Jupp Holstein. Ein gut
aufgelegtes, spielfreudiges Theaterensemble um Regisseur Jörg
Söntgen begeisterte, die Premiere überzeugte die Zuschauer mit
liebenswerten Figuren, allerlei Wortwitz und skurrilen Situationen.

Zur Geschichte: Die Brüder Nick und Klaus Hansmann dürfen das
väterliche Erbe nur antreten, wenn sie einen moralisch einwandfreien
Lebenswandel führen. Für den Literatur-Studenten und angehenden
Schriftsteller Nick (Alexander Manderfeld) ist das gar nicht so
einfach. Ständig in Geldnot, vergnügt er sich mit mehreren Geliebten
(Heike Klein und Manuela Schmitz-Muno) gleichzeitig. Gelegen kommt ihm
da sein Kommilitone Sven (Jörg Söntgen), der wegen eines Streits mit
seiner Braut Carola (Petra Sandow) für einige Tage bei Nick einziehen
will.

Für noch mehr Verwirrung sorgen Nicks Putzfrau Emmi Krümel (Silvia
Impekoven) und der Hausmeister August (Matthias Volberg), beide
können die wirren Verhältnisse nicht mehr durchschauen. Als immer
mehr Freundinnen in Nicks Wohnung auftauchen, ist das Chaos perfekt.
Einer reichen Freundin von Nick (Waltraud Rosenbaum) wird um des
lieben Geldes Willen eine Komödie vorgespielt. Ständig gibt es neue
Verwechselungen und pikante Situationen, die auf die Spitze getrieben
werden, als dann auch noch zu allem Übel die Mutter von Nick (Monika
Berg) mit dessen hochmoralischen Bruder Klaus (Robert Nonnen)
aufkreuzt.

Amouröse Verwicklungen strapazierten die Lachmuskeln

Die amourösen Verwicklungen um den Playboy Nick Hansmann, der gleich
drei Freundinnen auf einmal betört, strapazierten in der
ausverkauften Aula der Alfred-Delp-Realschule ordentlich die
Lachmuskeln der Zuschauer. Denn Alexander Manderfeld – trefflich
besetzt als Nick – lässt es krachen: Doch da die drei Frauen nichts
voneinander wissen dürfen, gerät der Casanova gemeinsam mit seinem
Freund Sven ordentlich ins Schlingern. Sven, lässig und souverän
gespielt von Jörg Söntgen, macht das Liebesspiel nur noch
komplizierter: Ist er doch selbst tief mit sich im Zwiespalt, ob seine
Braut Carola wohl die Richtige für ihn und den Hafen der Ehe ist,
oder ob einige „Hafenrundfahrten mehr" nicht auch reizvoll wären.

Auf Nicks anhaltende Unschuldsmiene fällt seine rustikale Putzfrau
Emmi Krümel, herausragend verkörpert von Silvia Impekoven, nicht
mehr herein. Gleich in der ersten Szene gewinnen Emmi und der wuselige
Hausmeister August Briese alias Matthias Volberg die Herzen der
Zuschauer, als sie sich eine halbe Flasche Pfefferminzlikör
genehmigen und beschwipst lustvoll übereinander herfallen. Köstlich
amüsieren sich die Zuschauer bei den wortwitzigen Dialogen zwischen
Emmi und August, die mit Leidenschaft und schauspielerischem Können
überzeugen.

Turbulenter mittlerer Akt

Am turbulentesten wird es im mittleren Akt der Boulevardkomödie, als
die Logistik des Casanova-Haushalts vollends zusammenbricht und die
Singles und Pärchen nach und nach aufeinandertreffen. Hier laufen die
einzelnen Darsteller – sehr zur Freude der Zuschauer – zur
Höchstform auf.

Petra Sandow als Nicks Freundin Carola sowie Robert Nonnen als Nicks
hochmoralischer Bruder Klaus spielen erstmals im Theaterensemble mit.
Sie absolvieren ihr Debüt allesamt souverän. Auch die Mannschaft des
Rheidter Theaterensembles hinter, vor und neben der Bühne wie die
Technik, Souffleure, Kostüme und Requisite und das Gastro-Team
agieren professionell, mit viel Freude und großem (Theater-) Herz.

Am Ende der Komödie finden sich die jeweils passenden Pärchen und
eine ungewöhnliche Wendung tritt ein. Aber Ende gut, alles gut:
Casanova Nick geht ohne Schaden und mit einer süßen Braut aus dem
Schlamassel hervor. Seinen ersten Roman wandelt er in ein
Bühnenstück um, das die Zuschauer gerade gesehen haben: „Ein
Casanova auf Bewährung". Irrwitzige Dialoge und das erfrischende
Spiel der Akteure machen den Reiz von „Ein Casanova auf Bewährung"
aus.

Restkarten für Niederkassel

Wer die Premiere verpasst hat, hat noch Gelegenheit, das Stück in
Niederkassel zu sehen: Restkarten sind verfügbar für die
Vorstellungen am Samstag, 3.12.2016, Beginn 15 Uhr sowie 20 Uhr, in
der Aula der Alfred-Delp-Realschule. Ticket-Hotline: 02208-2230. Der
Theaterverein Rheidt sucht weitere, theaterbegeisterte Menschen,
insbesondere Männer zwischen 30 Jahren bis 40 Jahren, die Lust haben,
das Ensemble zu erweitern.

- Nicola Warnecke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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