Schule ohne Rassismus
Gegen Ausgrenzung – für ein besseres Miteinander

Die Projektpaten Stephan Vehreschild (3.v.r.) und Hans-Werner Dax (5.v.l.) freuen sich mit den Projektverantwortlichen über die verdiente Anerkennung. | Foto: Mülhausen
  • Die Projektpaten Stephan Vehreschild (3.v.r.) und Hans-Werner Dax (5.v.l.) freuen sich mit den Projektverantwortlichen über die verdiente Anerkennung.
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Mondorf - Neben den bereits erhaltenen Auszeichnungen als „Europaschule“ und
„Schule mit Berufswahlsiegel“ kann sich die Mondorfer
Alfred-Delp-Realschule zukünftig mit einem neuen Titel der
Öffentlichkeit präsentieren: Aufgrund ihres sozialen Engagements
gegen Ausgrenzung von Minderheiten wurde ihr der Titel „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen.

Ziel dieser Kampagne, die nach den fremdenfeindlichen Anschlägen 1992
aus der privaten Initiative „Courage“ entstanden und mittlerweile
zur bundesweiten Bewegung geworden ist, ist es, jeden Menschen als
gleichwertig zu achten und in die Gesellschaft vorbehaltlos
einzubinden. An der Bewegung nehmen mittlerweile über 2.700 Schulen
bundesweit teil, die auch von prominenten „Paten“ aus Sport und
Gesellschaft unterstützt wird, beispielsweise Jerome Boateng, Bläck
Fööss oder Andrea Nahles.

Wie es zur Bewerbung kam, erläutert Katja Gottschalk, Lehrerin für
Sozialwissenschaften an der ADR: „Im Rahmen des Kursthemas
‚Menschenrechte‘ vor ungefähr einem Jahr wurde seitens der
Schüler vorgeschlagen, sich an dieser Bewegung zu beteiligen.
Voraussetzung für den Titel ist, dass mindestens 70 Prozent der
Schüler und Belegschaft einer Schule eine Erklärung unterschreiben,
in der sie sich unter anderem verpflichten, nachhaltige Projekte und
Aktivitäten zu entwickeln, um Diskriminierung und Ausgrenzung in der
Schule und in ihrem Umfeld vorzubeugen und - falls erforderlich - mit
Zivilcourage einzugreifen. Wir haben dann mit vielfältigen
Veranstaltungen und Projekten an unserer Schule für diese Idee
geworben und hatten bereits nach kurzer Zeit das Soll übererfüllt,
so dass wir uns um den Titel bewerben konnten. Unser Projekt
beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Thema Rassismus, sondern
umfasst auch Aktivitäten zur Inklusion und Integration, wie sie schon
seit längerem an unserer Schule praktiziert werden.“

Die Titelvergabe erfolgte nun im Rahmen einer Feier an der Schule. Vor
dem mit Schülern und Gästen vollbesetztem Auditorium in der Aula
führte Schulleitern Nicole Schulze in ihrer Begrüßungsrede anhand
von drastischen Beispielen aus dem Alltag vor Augen, wie Menschen
anderer Hautfarbe und Kulturen unter Ausgrenzung zu leiden haben, sei
es durch „angestarrt werden in der Öffentlichkeit“ bis hin zu
beleidigenden Äußerungen hinsichtlich „mangelnden Gehirns“.

Die Feierlichkeiten fanden ihren offiziellen Abschluss in der
Enthüllung der Titeltafel, die am Eingang der Schule von den beiden
Projektpaten, Bürgermeister Stephan Vehreschild und Hans-Werner Dax,
Leiter der „Lebenshilfe Haus im Tal“, vorgenommen wurde.

Dr. Peter Enzenberger vom Kommunalen Integrationszentrum
Rhein-Sieg-Kreis, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, war
ebenfalls vor Ort und freute sich über den neuen Titelträger in
seinem Zuständigkeitsbereich als regionale Koordinierungsstelle. Es
sei jedoch auch wichtig, die Verpflichtung zum besseren Miteinander
nicht nur bei der Mehrheitsgesellschaft zu sehen, sondern „auch
Angehörige von Minderheiten müssen ebenfalls Verständnis für
andere Anschauungen und Kulturen entwickeln und dürfen sich nicht
ausschließlich als Opfer betrachten.“

- Walter Mülhausen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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