Beton aus Niederkassel
„Große Herausforderung ist die Logistik“

Im Betonwerk wird das gewonnene Material direkt für den Weitertransport hergestellt und abgefüllt. | Foto: Woiciech
  • Im Betonwerk wird das gewonnene Material direkt für den Weitertransport hergestellt und abgefüllt.
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Niederkassel - „Die Betonherstellung ist keine regionale, sondern vor allem eine
lokale Industrie“, erläuterte Salvatore Gumina, Geschäftsführer
der „Spenner Herkules Rhein-Ruhr“ in Niederkassel. „Schließlich
muss das Material innerhalb von anderthalb Stunden verbraucht
werden.“

Daher wundert es niemanden, dass die Firma den Zuschlag für ein
Bauprojekt erhalten hat, das der Erweiterung des Flughafens Köln/Bonn
dient. Hier entsteht ein neues Logistikzentrum eines
Express-Frachtbetriebes. „Wir arbeiten mit dem Bauunternehmer
Hellmich als Auftraggeber zusammen, der für den Rohbau zuständig
ist.“

Das hiesige Betonwerk ist eines der größten im Köln-Bonner Raum und
nutzt in erster Linie Sand und Kies, der aus dem Niederkasseler See
stammt. „Der Rheinkies ist einer der besten in der ganzen
Bundesrepublik – absolut hochwertiges Material, das kaum
Verunreinigungen aufweist“, ergänzt der Geschäftsführer.
„Eigentlich ist es ein Naturprodukt, bestehend aus Sand, Kies,
Wasser und Zement.“

Da die Firma eine 100-prozentige Tochter von „Spenner Zement“ ist,
sind ebenfalls sofort hochwertige Rohstoffe griffbereit. „Bei uns
spielen obendrein Umweltaspekte eine wichtige Rolle. Durch den Abbau
in der direkten Nachbarschaft entfällt die Anlieferung und
Verfrachtung. Außerdem muss man betonen, dass Beton ja auch CO2
bindet.“

Anfang Juli geht es auf der rund 30.000-Quadratmeter-Baustelle los. Im
ersten Abschnitt soll eine Bodenplatte an fünf Samstagen entstehen.
„Wir müssen rund 160 Touren an einem Samstag schaffen“, so
Regionalleiter Frank Pittscheidt. „Für einen Kubikmeter Rohbau
benötigt man 2,4 Tonnen Beton mit 1,8 Tonnen Zuschlag.“ In einen
Betonmischer passen 18 Tonnen hinein, der dann schnell an den
Bestimmungsort gebracht werden muss. „Die große Herausforderung ist
nicht die Herstellung, vielmehr die Logistik, besonders am Flughafen.
Aufgrund der Sicherheitsanforderungen ist das sehr aufwendig.“

Neben den Mischfahrzeugen sind des Weiteren Betonpumpen mit einer
Länge von 56 Metern im Einsatz, damit das Material an die richtige
Stelle fließt. „Spenner Herkules Rheinland“ ist ein
eigenständiges Unternehmen mit drei Werken im Rheinland und einem in
Siegen. 2008 entstand der Standort in Niederkassel und wartet mit rund
2.000 individuellen Rezepturen auf. „Hier wird dann je nach
Anforderung hergestellt. Beton für eine Brücke ist anders als für
ein Gebäude und die soll ja 30 bis 50 Jahre sicher stehen“,
berichtet Salvatore Gumina. „Daher erfährt Beton eine ständige und
sehr umfangreiche Qualitätsüberwachung.“

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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