LuLa-Theater spielt "Räuber Hotzenplotz"

Großes Theatervergnügen

Mondorf - Mit viel Humor und Liebe zum Detail inszenierte das „Lust und Laune
Theaters“ den dritten Teil von Otfried Preußlers Geschichte über
den Räuber Hotzenplotz. Der stadtbekannte Hotzenplotz will seinen
Räuberhut endgültig an den Nagel hängen. Aber für einen berühmten
Räuber ist es gar nicht so leicht, ein neues Leben anzufangen. Als
der gefürchtete Bösewicht eines Morgens in Großmutters Garten steht
und behauptet, er sei wegen guter Führung aus dem Gefängnis
entlassen worden und möchte ein ehrlicher Mensch werden, glaubt ihm
keiner. Als dann auch noch Frau Schlotterbecks Kristallkugel
verschwindet, ist für alle klar, wer diese gestohlen hat. Der Räuber
soll schnellstens wieder zurück ins Gefängnis. So hecken die
pfiffigen Helden Kasperl und Seppel die tollsten Pläne aus, um den
Übeltäter dingfest zu machen. Hilfe bekommen sie dabei vom tapferen
Wachtmeister Dimpfelmoser und der schillernden Witwe Schlotterbeck und
ihrem verzauberten Krokodilhund.

Wortwitz, schauspielerisches Können und ein gut aufgelegtes,
spielfreudiges Theaterensemble begeisterten die vielen kleinen und
großen Räuber in der Aula der Alfred-Delp-Realschule. So wurde von
Beginn an mitgefiebert, als Karin Cieslak als schillernd-schräge
Wahrsagerin Schlotterbeck tief in ihre magische Kristallkugel blickt,
um Hotzenplotz (Beate Hopster) zu beobachten. Auch als Hotzenplotz die
– trefflich als Großmutter besetzte – Tina Höfer in Angst und
Schrecken versetzt, stockt den kleinen Zuschauern der Atem. Leicht
überdreht machen sich Kasperl und Seppl – lässig und souverän
gespielt von Irmi Waschek und Annette Eidmann – in ihren Lederhosen
mit munterem Karohemd auf die Suche nach Hotzenplotz. Und nicht
zuletzt gewinnt Wachtmeister Dimpfelmoser – wunderbar verkörpert
von Jürgen Kramer – schnell die Herzen der kleinen Zuschauer: Wirkt
dieser doch in seiner Uniform aus dem vorigen Jahrhundert „aus der
Zeit gefallen“ und bei der Suche nach dem Bösewicht meist
überfordert.

Und nicht nur in den Szenen mit dem gesamten Ensemble wird deutlich:
Die LuLas sind ein eingespieltes Team. In bunten Kostümen und vor
ausgefeilter, märchenhafter Kulisse sorgen die Schauspieler, von
denen drei bereits seit 21 Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen,
für viel Spaß und Spannung. In dem quirligen Bühnen-Spaß krachte
und polterte es wie es sich für einen „Hotzenplotz“ gehört. Es
wurde auf der Bühne und den Nebenschauplätzen nie langweilig:
Großmutter fällt in Ohnmacht, der kürzlich beförderte
Hauptwachtmeister Dimpfelmoser radelt mit dem Fahrrad durch den Gang
unterhalb der Bühne und Frau Schlotterbeck verströmt in ihrem rot
erleuchteten Wohnzimmer eine magische Anziehungskraft. Wolfgang Höfer
und Claudia Schürmann sorgten hinter den Kulissen für eine
reibungslose Technik und viele wunderbare Lichteffekte. Die Floristik
Odenthal, das Radstudio Söndgerath und der Schreibwarenhandel Metzger
unterstützen die Theatervorstellungen. Probenräume und Equipment
stellte die Kita Langgasse zur Verfügung. Am Ende wird alles gut:
Kasperl und sein Freund Seppl bringen die Welt in Ordnung. Sie
beweisen, dass der verzauberte Krokodilhund die Kristallkugel
verschleppt hat. Aus Hotzenplotz wird tatsächlich ein guter Mensch
und aus dem Krokodilhund wird wieder Wasti, der Dackel. So muss
Kasperls Großmutter hat keine Angst mehr um ihre Kürbisse haben. Und
die kleinen und großen Zuschauer nehmen sogar eine Botschaft mit:
Nicht immer ist der Beschuldigte auch der Täter. Und – Menschen
können sich ändern, besonders dann – wenn sie gute Freunde haben.