Schöne Stimmen und Melodien
Jahreskonzert begeistert Publikum
Rheidt - Der Männergesangverein Rheidt (MGV) ist zur Zeit auf vielen Bühnen
und Plätzen präsent. Neben den karnevalistischen Veranstaltungen,
die mit der Verpflichtung als prinzenstellender Verein für die
Karnevalssession 17/18 verbunden sind, haben die Aktiven zum Beispiel
auch die Totenehrung mitgestaltet. Höhepunkt des Vereinsjahres war
jedoch das Jahreskonzert, bei dem die diversen Chöre im bis auf den
letzten Platz gefüllten Festsaal Frohn („Zum Lüches“) ihr
Können unter Beweis stellten.
Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden Jürgen Grohs übernahm
Willi Stegemeyer die Moderation und versprach eine abwechslungsreiche
Darbietung der Chöre. In kurzen unterhaltsamen Erläuterungen zu den
Liedern, die nun folgen sollten, stimmte er als „Reiseleiter“
durch europäische Musiklandschaften das Publikum jeweils auf das
nächste Lied ein. Die musikalische Gesamtleitung des Konzerts wurde
von Musikdirektor Jochem Röttig übernommen, unterstützt vom Kölner
Pianisten Frank Hoppe, der die Chöre virtuos begleitete. Die
Vorträge der einzelnen Chöre bestanden jeweils aus einer Sequenz von
drei bis vier Liedern.
Eröffnet wurde der musikalische Reise durch den gemischten Chor, der
als „warm up“ einige Lieder rund das Thema „Singen“ zum Besten
gab. Mit dem vierstimmigen Männerchor wurde anschließend der erste
Höhepunkt gesetzt. Aus dem klassischen Liederkanon sorgte besonders
das filigrane Lied „Hebe deine Augen“ von Mendelsohn-Bartholdy
für Gänsehautstimmung. Besonders gefordert wurden dann die
Bassstimmen bei dem letzten Lied des ersten Blocks: bei „Maria
Lassu“ (De Marzia) musste ein einzelner Ton ohne Zwischenatmung
über eine ganze Strophe gehalten werden. Der Frauenchor glänzte
anschließend mit Liedern aus der jüngeren Musikepoche wie zum
Beispiel Elton Johns „Can you feel the love tonight”, das wohl
vielen Konzertbesuchern aus dem Musical “König der Löwen”
bekannt gewesen sein dürfte.
„Jazzig“ wurde es bei der Sequenz der Gruppe „Sing Swing“, die
sich unter Leitung von Lisa Müller in den zwei Jahres des Bestehens
beachtlich entwickelt hat. Gerade der Jazz mit den sogenannten „blue
notes“ (Standardakkorde mit Zusatztönen) und den sich
überlagernden Einzelstimmen klingt für manche Ohren ungewohnt; umso
erstaunlicher, wie publikumsnah dann die Songs von Bert Kaempfert und
Bart Howard interpretiert wurden. Nach einer kurzen Pause trat dann
wieder der Männerchor auf die Bühne, der mit Karnevalskrachern von
den „Black Fööss“ das Publikum auf die kommende Saison
einstimmte, was begeistert angenommen wurde. Sing Swing übernahm den
„Staffelstab“ und sorgte unter anderem mit dem flotten, lustigen
Boogie „Hefe“ dafür, dass die gute Stimmung nicht abbrach.
Glanzstück der Liedfolge war für viele sicher der Song „We are
family“ von Sister Sledge, das schon professionellen Charakter
hatte. Mit viel Selbstironie gewürzt war der letzte Liederzyklus, der
vom Frauenchor vorgetragen wurde. „Die alten Schachteln“ in
Oma-Kostümen nahmen sich dabei selbst auf den Arm und machten
insbesondere den Mann am Klavier zum Objekt ihrer Begierde.
Klar, dass nach dieser imposanten Darbietung von den Besuchern Zugabe
gefordert wurde. Im Finale furioso versammelten sich daher alle
Chöre, um mit dem gemeinsamen Lied „So schön wie heute“ dem
Publikum für seine Aufmerksamkeit zu danken.
Als Resumée kann festgehalten werden, dass das Versprechen des
Moderators Willi Stegemeyer zu Anfang des Konzertes kein leeres
Versprechen war - es war in der Tat ein kurzweiliges Vergnügen.
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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