Geschick in der Diskussion
Kopernikus-Gymnasium ganz vorne bei "Jugend debattiert"
Lülsdorf - Wer annimmt, dass die „Handygeneration“ nicht mehr kommunizieren
kann, liegt falsch. Der Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“,
der im Kopernikus-Gymnasium stattfand, bewies eindrucksvoll, wie der
Nachwuchs mit Geschick eine Diskussion führt.
Hier standen vor allem die Besten der zwölf teilnehmenden Schulen aus
dem Verbund zur Ausscheidung an, dennoch war es in den beiden
Altersklassen schon ein anstrengender Weg bis zum Finale. Die Jury
bewertete hingegen nicht nur nach Sachkenntnis und Überzeugungskraft,
auch Ausdrucksvermögen und Gesprächsfähigkeit flossen in die
Bewertung mit ein. „Die Schüler lernen das Debattieren, das ist ja
schließlich der Sinn des Projektes“, erläuterte Knut Bender,
Koordinator für den Regionalverbund Köln 5.
Bereits ab Klasse Fünf beginnt „Jugend debattiert“ mit einer
Unterrichtsreihe, in der die zuvor geschulten Lehrkräfte anhand
spezieller Materialien das Diskutieren trainieren und das
Recherchieren stärken. Ab Klasse Acht ist man für den bundesweiten
Wettbewerb zugelassen. Im Mittelpunkt der zeitlich begrenzten Runden
stehen aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen. Während die
Jüngeren bis Jahrgangsstufe Zehn sich mit Themen wie Ehrenamt,
Windrädern oder Randale bei Sportveranstaltungen auseinandersetzten,
behandelte die Oberstufe schwierige Fragen wie „Soll in allen
Großstädten von NRW der Klimanotstand ausgerufen werden?“ oder
„Sollen alle Schulen in NRW auf die Standards der Fairtrade-Schulen
verpflichtet werden?“. Im Finale ging es dann mit „Soll die
Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität von Tatverdächtigen
nennen?“ um eine echte Herausforderung. Die vier Kontrahenten
teilten sich in zwei Pro-und-Contra-Gruppen auf und begannen mit zwei
Minuten ungestörter Redezeit, in der jeder seine Position darlegte.
Sie bewiesen in der folgenden Aussprache von zwölf Minuten hierbei
eine gute Vorbereitung in ihren Argumenten. Auch wenn sich bis zum
Ende das Für und Wider bei keinem änderte, fanden sie trotzdem bei
manchen Aspekten einen Konsens. Der Schutz vor Diskriminierung muss
gewährleistet bleiben, sowie die Vermeidung von Instrumentalisierung
durch rechtspopulistische Parteien. Dennoch verharrte beim Schlusswort
jeder bei seiner Meinung mit einer an sich schlüssigen Darstellung.
Ungeachtet dessen musste die Jury eine Entscheidung treffen. „Mit
anderen zu debattieren und dabei meinen Standpunkt zu vertreten macht
echt Spaß“, so Martin Käufer vom Kopernikus-
Gymnasium. Gemeinsam mit Felix Geiser vom Schloss Hagerhof in Bad
Honnef war er der Bestplatzierte in der Altersstufe II, während Anna
Ottersbach vom Siegtal-Gymnasium in Eitorf und Fabian Pyczak vom
Maximilian-Kolbe Gymnasium in Köln, bei den jüngeren als Sieger
gekürt wurden. Die Champions qualifizierten sich nicht nur für den
Landeswettbewerb, sondern gewannen ebenfalls ein mehrtägiges
professionelles Rhetorik-Training.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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