Stadtbahn könnte realisiert werden
Kostenanalyse folgt der Machbarkeitsstudie

Die Trasse der Stadtbahn könnte parallel zur Hochstraße der L269 auf der Busspur verlaufen. | Foto: Warnecke
  • Die Trasse der Stadtbahn könnte parallel zur Hochstraße der L269 auf der Busspur verlaufen.
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Niederkassel - Nachdem eine Studie des Rhein-Sieg-Kreises zeigte, dass eine Stadtbahn
zwischen Bonn und Köln technisch machbar ist, nahm auch der
Niederkasseler Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss die Ergebnisse
positiv auf. Die Verwaltung beabsichtigt, als nächsten Schritt die
Ergebnisse weiter zu detaillieren und eine Nutzen-Kosten-Untersuchung
zu beauftragen.

Dabei sollen die in der Machbarkeitsstudie gezeigten Ausbauoptionen
miteinander verglichen werden, um einen volkswirtschaftlich
optimierten Projektzuschnitt definieren zu können. Geprüft werden
soll, ob eine Realisierung in Teilabschnitten sinnvoll möglich ist.
Dabei hätte jeder Teilabschnitt nach dem Gutachter des
Ingenieurbüros Vössing „seine Herausforderungen“.

Der südliche Bereich der neuen Stadtbahnlinie zwischen Bonn und
Niederkassel-Mondorf verliefe durch das Naturschutzgebiet Siegaue, der
mittlere Bereich der Strecke ist durch eine teilweise enge
Bestandsbebauung an der Linienführung gekennzeichnet und im
nördlichen Bereich der Strecke gäbe es die Unklarheit der
zukünftigen Trassenführung nach Köln. Zum einen könnte die Strecke
zweigleisig über eine neue Rheinquerung nach Köln-Godorf laufen. Zum
anderen könnte ab Lülsdorf eine zweigleisige Verbindung nach
Köln-Porz-Zündorf gebaut werden.

Wie sinnvoll aber insgesamt die Stadtbahn sei, belegte der Gutachter:
Niederkassel ist mit 40.000 Einwohnern die größte Stadt ohne
Bahnanschluss im ganzen Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die einzelnen
Ortschaften liegen „wie auf einer Perlenschnur aufgereiht“ entlang
des Rheins und könnten perfekt durch Haltestellen angebunden werden.
Zudem befände sich das bestehende öffentliche Verkehrssystem an
seiner Belastungsgrenze. Die neue Linie der Stadtbahn soll
überwiegend über die bestehenden Gleise des
„Rhabarber-Schlittens“ geführt werden. Für die Verbindung nach
Bonn soll die Busfahrspur auf der L269 genutzt werden, um die Trassen
bestmöglich zu bündeln. Geplant ist auch eine Anbindung des
Bussystems an die Stadtbahnlinie, beispielsweise an der neu geplanten
Haltestelle „Mondorf Mitte“.

Weiter zu analysieren ist, ob die Stadtbahn als Niederflur- oder
Hochflurwagen betrieben werden sollen. Das Kölner und Bonner
Niederflursystem ist derzeit nicht kompatibel. Bei der Nutzung einer
Rheinquerung bei Godorf würde sich das Hochflursystem nach Meinung
des Gutachters anbieten. Auch Fragen des aktiven Lärmschutzes an der
Strecke sind zu klären.

Ein wesentlicher Knackpunkt der bisherigen Planungen ist aber die
Frage, wie mit dem Güterverkehr zukünftig umgegangen werden solle.
Möglicherweise könne hierfür auch eine alternative Trasse in Frage
kommen, regte CDU-Politiker Marcus Kitz an. „Vor uns liegt insgesamt
eine Herkulesaufgabe, für die wir weitere Verbündete benötigen.“
Es wird mindestens zehn bis 15 Jahre dauern, bis die ersten Fahrgäste
die Bahn nutzen können. Um die Bürger frühzeitig über den Stand
der Planungen zu informieren, werden aktuell zwei Veranstaltungen im
Niederkasseler Süden und Norden geplant.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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