Lokale Banken schützen auch vor Betrug
Man kann nicht oft genug warnen
Niederkassel - Auch in Zeiten von Corona „blüht“ das böse Geschäft mit dem
Enkeltrick - Senioren werden hierbei oft um ihr Erspartes betrogen
Immer wieder erreichen uns in der Redaktion Pressemeldungen der
Polizei, dass eine Seniorin oder ein Senior wieder Opfer des
„Enkeltricks“ geworden ist.
Normalerweise ruft hierbei jemand an, der sich als Enkel oder guter
Bekannter ausgibt und einen wichtigen Grund vortäuscht, warum er in
der aktuellen Situation dringend Bargeld benötigt. Häufig wird in
diesen Fällen ein Unfall oder eine Krankheit als Ursache dargestellt.
Aus Mitleid gehen die Senioren zur Bank, holen dort die angeblich
erforderliche Summe ab und übergeben diese an einem vereinbarten Ort
an einen „guten Freund“ des Anrufers, der vorgibt, das Geld
weiterzugeben. Auch in der derzeit bestehenden Corona-Pandemie wird
seitens der Polizei immer wieder über solche Anrufe berichtet. Nun
benötigen die Anrufer das Geld meist für eine lebenswichtige
Krankenhausbe-
handlung, da sie angeblich an Covid 19 erkrankt sind.
Auf diese Art und Weise verlieren die Senioren häufig ihr Erspartes -
Summen im fünfstelligen Euro-Bereich sind hier nicht selten.
Nicht nur beim Einkauf wird empfohlen, den lokalen Handel zu stärken
und ihn dem Online-Handel vorzuziehen.
Auch die lokal ansässigen Sparkassen und Banken haben als direkte
Ansprechpartner vor Ort viele Vorteile.
Auf Situationen wie berichtet werden deren Angestellten hingewiesen
und geschult, ihre Kunden vor dem bösen Erwachen zu bewahren.
Wie Holger Adenheuer, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln
berichtet, werden im unternehmen die Angestellten immer wieder für
dieses Thema sensibilisiert. Mehrmals sei es in den Niederkasseler
Filialen schon vorgekommen, dass jemand einen hohen Barbetrag abheben
wollte. Dann fragen die Mitarbeiter den Kunden bzw. die Kundin
höflich nach dem Grund und weisen darauf hin, dass es bei der
Barauszahlung eines hohen Betrages Sicherheitsbeschränkungen in der
Filiale gibt (diese gibt es grundsätzlich zur Sicherheit aller Kunden
und aller Mitarbeiter).
Auch Andrea Schrahe, Abteilungsdirektor bei der VR-Bank Rhein-Sieg
bestätigt, dass es schon mehrfach solche Vorfälle gegeben habe. Als
das Thema im Zusammenhang mit Corona wieder aktueller wurde, wurden
bei der VR-Bank die Mitarbeiter noch einmal per Mail sensibilisiert,
nachzufragen was der Anlass für die Abhebung sei und wer dazu geraten
habe. „Die Mitarbeiter sollen in diesen Fällen versuchen, die
Kunden möglichst von der 3-Tage-Bestellfrist zu überzeugen. Bei
Zweifeln, lieber einmal mehr die Polizei informieren, als zu wenig,“
so Andrea Schrahe.„Oft fühlen sich die Mitarbeiter unwohl, wenn sie
einer Kundin oder einem Kunden eine solche Auszahlung verwehrt haben,
weil ihnen der Vorgang suspekt vorkam. Aber, wenn sich herausstellt,
dass sie richtig gehandelt haben, sind sie umso zufriedener. Einmal
wurde bei uns eine Mitarbeiterin am Telefon übel beleidigt, weil der
Sohn der fast Geschädigten dachte, sie wäre die Täterin. Er hat
sich aber mit einem Blumenstrauß entschuldigt, und am Ende war wieder
alles gut,“ berichtet Holger Adenheuer.
Die Polizei rät:
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter oder
Bekannter ist.
- Fordern Sie den Anrufer grundsätzlich dazu auf, seinen Namen selbst
zu nennen.
- Rufen Sie ihn über die Ihnen bekannte oder selbst herausgesuchte
Rufnummer zurück.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner, z. B. oft ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen
fordert!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte
Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei über 110, wenn Ihnen ein Anruf
verdächtig vorkommt.
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer
geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.
- Irmgard Bracker
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.