Wie wirkt der Prinz in Strumpfhosen?
Mit „leuchtenden Augen“ in die neue Session
Ranzel - Mit Holger I. steht bei „Rut-Wiess Ranzel“ der nächste Soloprinz
in den Startlöchern
„Wir freuen uns riesig, dass es wieder losgeht.“ Uwe Spiller,
Präsident der Karnevalsgesellschaft Rut-Wiess Ranzel, blickt
glücklich der kommenden Session 2021/2022 entgegen. „Durch die
Pandemie mussten wir ja auch die Nachfolge der Tollitäten
verschieben, doch das erwies sich als unproblematisch.“
Vieles geriet infolge Corona durcheinander. Die abgesagten Sitzungen,
die Verträge mit den Künstlern und die gebuchten Säle
verunsicherten nicht nur die Rot-Weissen. „Keiner wusste so richtig
Bescheid.“
Das Ganze nahm, alles in allem, einen guten Verlauf. Die Hallenmieten
konnten rückgängig gemacht, das Programm übernommen werden und die
Künstler kamen den Karnevalisten sehr entgegen. „Es gab keine
Einbußen für uns, aber ebenso keine Einnahmen.“ Zwar kamen
Vereinszeitung und Online-Veranstaltungen zustande, dennoch war das
nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein.
Auch jetzt ging man die Planung mit Vorsicht an. „Es wird kein
Vorstellungsnachmittag der Garden geben. Die waren allerdings nicht
untätig und haben online trainiert. Das Ergebnis zeigt sich erstmalig
auf der Prinzenproklamation. Die Mädels freuen sich unheimlich darauf
und wir sind gespannt, ob es klappt.“
Ferner wurde die Präsentation der neuen Tollitäten nicht, wie
üblich, etwa auf der Kirmes oder dem Pfarrfest durchgeführt. „Doch
wir wollen den Ranzeler Narren nicht den Prinz vorenthalten.“ Denn
nach Sascha I. und Melanie I. steht nun Prinz Holger I. Adenheuer in
den Startlöchern. „Vor drei Jahren fragte man mich nach der bunten
Karnevalssitzung, in später Runde, ob ich mich nicht als
Karnevalsprinz sehen könnte. Eigentlich kam das für mich nicht in
Frage, weil ich nicht singen wollte. Aber nach ein paar Kölsch sagt
man dann irgendwie ja“, so Holger Adenheuer. Und schnell landete die
Unterschrift auf dem Bierdeckel. „Das ist bei allen so. Wenn sie mal
Blut geleckt haben, beginnen die Augen zu glänzen“, wirft Uwe
Spiller ein. Nun streift der 1978 geborene Prinz letztendlich das
Ornat über.
Die Kostümübergabe, die im kleinen privaten Rahmen erfolgt, gehört
zur schönsten Party der fünften Jahreszeit. „Da sieht man zum
ersten Mal, wie der Prinz in Strumpfhosen wirkt.“
Der Karneval wurde Holger I. durch die Eltern bereits in die Wiege
gelegt. Zuhause spielte man ab dem 11.11. fast ununterbrochen
Karnevalsmusik. Im jugendlichen Alter begannen seine teils kuriosen
Teilnahmen an den Zügen, unter anderem als Litfasssäule, welche die
Bewegungsfreiheit stark einschränkte. Seine Schwester, die
Gründungsmitglied der Tanzgarde ist, brachte ihn schon Mitte der 90er
Jahre zur Gesellschaft. Er selbst ist Gründungsmitglied des
Närrischen Rates. Den Niederkasselern ist er zudem als Vorsitzender
des Stadtmarketings oder Ehrenamtler im Fußball ein Begriff.
Mit seinem närrischen Team stehen dann in der Session rund 200
Termine an, auf denen sich das Singen seines Liedes perfektionieren
lässt. Zusammen mit den Adjutanten Dietmar und Lars, Prinzenführer
Wolli und Fahrer Dirk, wird er die Jecken garantiert ab der
Proklamation am Freitag, 5. November begeistern.
Zur Durchführung entschied man sich für das 2G-Konzept. „Das ist
gut für die Sicherheit und die Finanzen“, gibt die erste
Vorsitzende Karoline Braschoß zu bedenken. „Sonst dürfen wir den
Saal nicht voll machen.“ Die Option zur Rückgabe bereits erworbener
Karten ist gegeben. „Bisher sind aber nur ganz wenige
zurückgekommen.“
Ob der Veilchendienstags-Zug am 1. März stattfindet, ist noch nicht
sicher. „Wir wollen und machen das, wenn wir dürfen.“ Natürlich
ist es immer noch so, dass aufgrund der Pandemielage Termine
verschoben werden müssen oder vollständig ausfallen. Alle bei
„Rut-Wiess Ranzel“ sind guter Dinge und begierig darauf, mit den
Jecken eine tolle Session zu feiern. Mehr Informationen im Internet
unter www.rut-wiess-ranzel.de
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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