40 Jahre Alfred-Delp-Realschule
Möbel nachts angeliefert

Das Modell der appetitanregenden Geburtstagstorte - v.l.n.r.: Heiner Spilker (2. Konrektor), Armin Wallraff (Stadt NDK), Petra Rapp (1. Konrektorin), Monika Leder (ehemalige Leiterin), Nicole Schulze (aktuelle Leiterin), Dieter Marx (ehemaliger Konrektor), Matthias Jehmlich (Vorsitzender Ausschuss SKSS), Michael Hoffmann (Stadt NDK), Dr. Sebastian Sanders (Stadt NDK). | Foto: Mülhausen
  • Das Modell der appetitanregenden Geburtstagstorte - v.l.n.r.: Heiner Spilker (2. Konrektor), Armin Wallraff (Stadt NDK), Petra Rapp (1. Konrektorin), Monika Leder (ehemalige Leiterin), Nicole Schulze (aktuelle Leiterin), Dieter Marx (ehemaliger Konrektor), Matthias Jehmlich (Vorsitzender Ausschuss SKSS), Michael Hoffmann (Stadt NDK), Dr. Sebastian Sanders (Stadt NDK).
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Mondorf - Alfred-Delp-Realschule (ADR) feiert 40-jähriges Jubiläum - „Tag
der offenen Tür“ gestattet Einblick in vielfältige schulische
Aktivitäten

40 Jahre Alfred-Delp-Realschule – gewiss ein triftiger Grund für
eine gebührende Jubiläumsfeier!

Doch wer war überhaupt Alfred Delp, der Namensgeber der Schule? Der
Jesuitenpater war einer der geistig führenden Köpfe des sog.
Kreisauer Kreises, der sich mit Plänen zur
politisch-gesellschaftlichen Neuordnung nach dem angenommenen
Zusammenbruch der Hitler-Diktatur befasste. Er wurde nach Aufdeckung
des Hitler-Attentats von 1944 als Mitwisser angeklagt, der Vorwurf
wurde jedoch fallen gelassen. Doch sein Engagement im Kreisauer Kreis
und seine christlich-soziale Weltanschauung genügten, um ihn zum Tode
durch den Strang zu verurteilen. Im Alter von 37 Jahren wurde er im
Februar 1945 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. In
Erinnerung an sein Engagement im Dienst der christlichen
Nächstenliebe wurden zahlreiche Schulen in Deutschland nach Alfred
Delp benannt, so auch die Realschule in Mondorf, die 1978 unter
Leitung von Monika Leder ihren Betrieb aufnahm und seit knapp zwei
Jahren von Nicole Schulze geführt wird.

Mit einem Tag der offenen Tür und vielen Einblicken in die
schulischen Aktivitäten wurde nun das 40-jährige Bestehen gefeiert.
Viele Ehrengäste, darunter auch die Schulleitung der „ersten
Stunde“ (Monika Leder, Dieter Marx) sowie zahlreiche „Ehemalige“
und städtische Vertreter nahmen an den Feierlichkeiten teil, die in
der Aula mit einem Vortrag über die Historie und aktuelle Entwicklung
der Schule von der aktuellen Schulleiterin Nicole Schulze

eingeleitet wurde. Natürlich gehört zu einem derartigen Jubiläum
eine angemessene Geburtstagstorte, die leider nur als Modell auf der
Bühne stand; die realen Gegenstücke gab es dann jedoch im Anschluss
an die Eröffnung an Verpflegungsständen und in der Mensa. Bei einem
Rundgang durch das Gebäude konnten sich die Gäste bei diversen
Projektgruppen (u.a. Naturwissenschaften, Kreatives Schreiben,
Soziales Lernen) von dem breiten Angebot der Schule überzeugen. Bild-
und Tondokumente ergänzten die Informationspalette.

Die ehemalige Schulleiterin Monika Leder erinnert sich noch mit einem
Schmunzeln an die Anfänge: “Am Tag vor dem Unterrichtsbeginn wurden
noch Fußböden verlegt, nachts wurde das Mobiliar angeliefert. Nach
der Messe am ersten offiziellen Schultag sind wir dann zur Schule
gezogen und waren sehr erleichtert, dass alles fertig war. In
Baracken, die nach einiger Zeit etwas muffig rochen, wurden mit einem
dreiköpfigen Lehrerkollegium die ersten Unterrichtsstunden
abgehalten. Als Sanitäranlagen dienten Klohäuschen, wie man sie von
Kirmesveranstaltungen kennt. Trotz dieser aus heutiger Sicht kaum
vorstellbaren Verhältnisse hatten wir tolle Jahre, die uns in bester
Erinnerung bleiben. Ich freue mich über die Entwicklung der Schule
aus den kleinsten Anfängen zum heutigen Stand.“

Die aktuelle Schulleiterin Nicole Schulze bestätigte den guten
Zustand der Schule bei der Übernahme: „Ich habe für meine
Tätigkeit eine gute Basis vorgefunden. Ein tolles Kollegium und die
gut funktionierende Verwaltung haben mir den Einstieg leicht gemacht.
Doch das heißt nicht, dass man es bei dem Status belassen konnte,
denn Stillstand bedeutet Rückgang. So habe ich mit meinem Team neue
Ideen umgesetzt wie z.B. ein breit gefächertes Helfersystem, das
dafür sorgt, dass wir ein sehr harmonisches Verhältnis zwischen den
Schülern selbst, aber auch im Schüler-Lehrer-Verhältnis haben.
Besonders stolz bin ich auf die Stärkung unseres Netzwerkes im Rahmen
unserer Berufsvorbereitungs- aktivitäten. Mit regionalen Firmen
wurden die Beziehungen ausgebaut, so dass viele Schüler nach
Abschluss bereits gute Berufsaussichten haben. Voraussetzung hierfür
ist natürlich eine entsprechende Qualität unserer pädagogischen
Arbeit. 40 Prozent unserer Schüler gehen weiter in die gymnasiale
Oberstufe, 40 Prozent besuchen eine Berufsfachschule, 20 Prozent gehen
direkt nach dem Abschluss in eine Ausbildung. Von daher sehen wir uns
trotz aller Diskussionen um den Fortbestand des Modells Realschule
bestens aufgestellt für die Zukunft“.

- Walter Mülhausen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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