Nistkästen des Bürgervereins

Neuer Wohnraum für Vogelbrutpaare

Niederkassel - Die Zahl der Vögel in Deutschland und Europa ist dramatisch gesunken.
Insekten gehen als Nahrung aus und geeignete Lebensräume fehlen.
Viele heimische Vogelarten, die ihre Nester gerne in Höhlen aufbauen,
leiden in der heutigen Welt zunehmend unter Wohnungsnot. Durch
intensive Landwirtschaft und die Industrialisierung werden die Vögel
vom Menschen verdrängt. Die Forstwirtschaft räumt im Wald auf, so
dass Spechte und andere Vögel keine morschen Bäume mehr finden, in
die sie ihre Nester anlegen können.

Auch Gartenbesitzer beseitigen zunehmend diese natürlichen
Nistmöglichkeiten, und moderne Häuser bieten selten geeignete
Brutnischen. Das Anbringen von Nistkästen ist ein wesentlicher
Bestandteil des Vogelschutzes. Ein Nistkasten stellt durch seinen
Hohlraum ein Platz zur Aufzucht von Brut und Jungvögeln sowie zur
Übernachtung für bestimmte Vogelarten zur Verfügung. Auch im Winter
bieten Nistkästen vielen Vögeln oder anderen Kleintieren einen
geschützten Rückzugsort.

Einige der am Lehrteich des Bürgervereins Niederkassel aktiven
Mitglieder widmen sich diesem Thema und installierten bereits im
letzten Herbst unter der Regie von Josef Piel den ersten von ihm
selbst angefertigten Nistkasten für Halbhöhlenbrüter. Zu den
Halbhöhlenbrütern werden mehrere bekannte Singvogelarten, aber auch
Greifvögel, wie Turm-, Rötel- und Wanderfalke oder der Uhu,
gezählt. Anders als die reinen Höhlenbrüter oder die Freibrüter
legen diese Vogelarten üblicherweise ihre Nester in Nischen von
Felswänden, Geröllhalden, Gebäuden, Bäumen oder Böschungen an.

Dass man im Voraus nicht wirklich weiß, welche Vogelart den
Nistkasten bewohnen und bestenfalls darin brüten wird, macht die
Sache für die Mitstreiter um den Teichgrafen Klaus Steinbüchel so
spannend. So wird für die Beteiligten zukünftig jeder Aufenthalt in
dem Naturrefugium des Bürgervereins zu einer ornithologischen
Observation.