Blackout möglich?
Niederkassel bereitet sich auf mögliche Krisenlage vor
Kommunale Vorsorge - aber auch jeder Einzelne sollte sich vorbereiten
Niederkassel. Überlastung der Stromleitung, Hacker-Angriff oder Manipulation - ob es in den kommenden Monaten tatsächlich zu dem befürchteten und viel diskutierten Blackout kommen wird, vermag niemand realistisch zu beurteilen. Die Gefahr besteht auf jeden Fall und es ist sinnvoll, sich entsprechend vorzubereiten.
So arbeitet auch der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) der Stadt Niederkassel seit Wochen sehr intensiv an der Planung für den Fall der Fälle. Der SAE ist nicht erst jetzt aktiv. Er steht grundsätzlich bereit für die verschiedensten Notfall-Ereignisse, wie beispielsweise Hochwasser, Deichbruch, Bombenfund oder auch „hohen Besuch“ in der Stadt. Er wird gebildet aus Mitarbeitern der Stadtwerke, Abwasserwerk, Rathaus, Feuerwehr, DRK und anderen lebenswichtigen Institutionen. Während der SAE lokal fungiert setzt sich im Kreis der Krisenstab zusammen.
Falls der befürchtete Blackout eintritt geht man von einem längeren Versorgungsausfall aus - bis zu 72 Stunden, wie Bürgermeister Stephan Vehreschild und der Beigeordnete Carsten Walbröhl in einer Pressekonferenz mitteilten. „Gut vorbereitet lässt sich vieles abfedern,“ so der Bürgermeister.
Kommunale Vorsorge
Auch zum aktuellen Zeitpunkt hat man gut vorgesorgt, um die lebenswichtigen Leistungen zu erhalten. Das Wasserwerk ist mit einem Notstromaggregat ausgestattet und auch im Rathaus wird regelmäßig geprüft, dass das „Umstecken auf Notstrom“ funktioniert, so dass wichtige Arbeitsbereiche dort agieren können.
Die Feuerwehrhäuser der Stadt sind alle autark und nicht aufs Stromnetz angewiesen. So dienen sie als Kommunikationsanlaufpunkt für die Bürger, wenn es darum geht, einen medizinischen Notfall zu melden und schnell Hilfe anfordern zu können. Dies gilt für alle Feuerwehrhäuser der Stadt: Ranzel, Lülsdorf, Niederkassel, Rheidt und Mondorf.
Anlaufstellen, um Informationen zu erhalten, werden die Grundschulen in allen Stadtteilen sein - zudem auch das JF-Gerätehaus in Uckendorf am Kirchweg 8.
Zusätzlich wird die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen informiert.
Auch kranke Menschen, die an eine Beatmung angeschlossen sind, müssen sich in Niederkassel keine Sorgen machen: Sie werden vom DRK in eine Einrichtung mit Notstrom gebracht.
„Krieg wird heute nur zum Teil auf Schlachtfeldern geführt,“ so der Bürgermeister. Er beruhigt und teilt mit, dass genügend Material für die Notstromaggregate vor Ort und auch der Bedarf für die Rettungsdienste gedeckt ist, so dass man für eine Überbrückung bis zu einer Woche gut vorbereitet ist.
Selbstvorsorge
Während die Verwaltung intensive Vorsorge für den Fall der Fälle trifft, kann aber auch jeder für sich zu Hause vorsorgen. Eigenvorsorge ist hier sehr wichtig. Es gibt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Broschüre, die einen Ratgeber für Notfallfürsorge und richtiges Handeln in Notsituationen beinhaltet. So gibt es hier eine Checkliste, die von Notgepäck über Dokumententasche, Feuerlöscher bis hin zur empfohlenen Vorratshaltung sinnvolle Hilfestellung gibt.
Aufgrund der Krisensituation ist diese bis voraussichtlich November als gedrucktes Handbuch vergriffen, aber man kann sie downloaden über[urlnt= https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Ratgeber-Checkliste/ratgeber-checkliste_node.html] https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Ratgeber-Checkliste/ratgeber-checkliste_node.html[/urlnt].
Redakteur/in:Irmgard Bracker aus Niederkassel |
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