Schon über 500 Masken verteilt
Niederkassel entwickelt unglaubliche Eigendynamik

Diese bunten Behelfsmasken sind nicht nur als Augenweide gedacht, sondern werden überall gebraucht. | Foto: Stein
  • Diese bunten Behelfsmasken sind nicht nur als Augenweide gedacht, sondern werden überall gebraucht.
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Niederkassel - Niederkasseler versorgen erfolgreich Einrichtungen mit selbstgenähten
Behelfsmasken

„Wir haben bestimmt schon über 500 Behelfsmasken verteilt“,
verkündete Miriam Stein stolz. Das ehrenamtliche Anfertigen dieser
einfachen Art von „Mundschutz“ hat in der Stadt Niederkassel eine
erstaunliche Eigendynamik entwickelt.

„Das ging alles unglaublich flott. Nach einer Woche waren bereits
400 Stück fertig.“

Die Idee hatte die stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte
Pappelweg, Miriam Stein, als sie von der Stadt Essen im Internet las.
Dort wurden entsprechende Hilfsmittel für die Feuerwehr benötigt. Da
die Erzieherin ohnehin gerne näht, besorgte sie sich eine Anleitung
und legte los.

Von Diakon Norbert Klein, der unter dem Hashtag „EsIstNochSuppeDa“
eine Hilfsaktion für ältere und bedürftige Menschen startete,
erfuhr sie dann eher zufällig, dass dort noch Exemplare fürs Kochen
gebraucht würden.

„Fünf Stück hatte ich“, so Miriam Stein. Aber nicht nur hier war
Bedarf, ferner bei der mobilen Pflege, Arztpraxen oder bei anderen
Einrichtungen, es herrschte ein erheblicher Mangel.

Nach dem Aufruf in der Nachbarschaftshilfe-Gruppe bei Facebook war das
Ganze ein Selbstläufer. „Etliche haben sich daraufhin gemeldet.“

Aktuell sind schon rund 20 Helfer dabei, um die bunten Behelfsmasken
zu nähen. Ob mit Bändern oder Gummilitze, hier sind der Phantasie
keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist die Verwendung von Baumwollstoff,
der kochfest ist. „Das können Bettlaken oder etwa Tischdecken sein.
Wir müssen aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei
unseren Ergebnissen um keinen medizinischen Mundschutz handelt, auch
wenn man zum Beispiel zugeschnittene Staubsaugerbeutel als Filter
einsetzen kann. Die Maske ist dafür angedacht, dass man andere nicht
ansteckt, zum Beispiel durch Niesen.“

Reichlich Materialien aller Art, und in unterschiedlichsten Farben,
wandern so unter die Nadel. „Ich brauche rund 15 Minuten für eine
Maske. Zuhause habe ich obendrein Unterstützung durch meine drei
Töchter.“

Die Endprodukte werden an die verschiedenen Institutionen verschenkt,
wie an das „Haus im Tal“, das fünfzig Masken bekommen soll.
„Wir nehmen selbstverständlich nichts dafür. Wenn jemand etwas
spenden will, gebe ich die Suppenaktion an.“

Die Abgabe erfolgt, wie der Empfang der Stoffe, rein kontaktlos.
„Das ist total unkompliziert. Wir stellen die Sachen vor die
Haustür oder holen so auch das Material herein.“

Auf jeden Fall hat sich die ehrenamtliche Nähaktion in Windeseile zu
einem enormen Erfolg entwickelt.

Ein Ende ist allerdings nicht abzusehen. „Bei uns sind weitere
Unterstützer willkommen, die sich mit Freude einbringen möchten.“

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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