Für Umsteiger und Anfänger
Pedelectraining mit Experten für Niederkasseler Senioren
Rheidt - Eine lehrreiche Lektion erteilten Verkehrssicherheitsexperten der
Polizei Rhein-Sieg einigen Rheidter Bürgern an der Werth-Schule. Doch
diese Lektion wurde gerne angenommen. Es handelte sich nämlich um
Tipps und praktische Übungen zum Pedelecfahren.
Das Pedelecfahren erfreut sich immer größerer Beliebtheit, vor allem
bei den älteren Bürgern. Die sprunghafte Zunahme führt jedoch auch
zwangsläufig zu einer Zunahme der Verkehrsunfälle. Im vergangenen
Jahr wurden in NRW 20 tödliche Unfälle registriert und ein
Mehrfaches an - teilweise schweren - Verletzungen.
Die Sorge um die Verkehrssicherheit der Bürger war auch der Anlass
des Niederkasseler Seniorenbeauftragten Gerd Gotthardt, Kontakt zum
Kommissariat „Verkehrsunfallprävention“ der Rhein-Sieg-Polizei in
Siegburg aufzunehmen, um Möglichkeiten zur Prävention zu erkunden.
Heraus kam der Vorschlag, ein spezielles Fahrtraining in
Niederkasseler Ortsteilen abzuhalten, was im Seniorenbeirat der Stadt
auf offene Ohren stieß. Bei der ersten Trainingseinheit in Rheidt
klärte Polizeihauptkommissar (PHK) Guido Hoffmann im theoretischen
Teil der zweistündigen Veranstaltung über einige grundsätzliche
Eigenheiten des Pedelecfahrens auf: „Beim Pedelec sind gegenüber
dem herkömmlichen Fahrrad einige Besonderheiten zu beachten. Die
Kraftunterstützung durch den Motor und die damit verbundene mögliche
höhere Geschwindigkeit führt zum einen zu geringerer Haftung auf dem
Straßenbelag, zum anderen verursacht das höhere Gewicht stärkere
Fliehkräfte, was sich besonders auf die Reaktionszeiten und Bremswege
auswirkt“, fasste er die wesentlichen Unterschiede zusammen. Anhand
von Kurzfilmen wurde den aufmerksamen Trainingsteilnehmern
vorgeführt, wie kritische Situationen entstehen und vermieden werden
können. Dabei seien es weniger die Verkehrsgegebenheiten innerorts,
die zu Unfällen führen, sondern vor allem Handhabungsfehler, die bei
Fahrten außerorts auftreten, wobei falsches Bremsen und unangepasste
Geschwindigkeit, vor allem bei nasser Fahrbahn, an erster Stelle
stünden. Nach dieser eindrucksvollen Präsentation ging es dann zu
praktischen Übungen hinaus auf den Übungsparcours, der bereits vom
Verkehrssicherheitsberater PHK Gerd Zöller und seinen Kollegen auf
dem Schulgelände vorbereitet war. Schwerpunkte waren hierbei Brems-
und Balanceübungen sowie Slalom-, Geschicklichkeits- und
Schrittfahren. Doch auch mit dem Schraubenschlüssel waren die
Polizisten hilfreich zur Stelle, wenn es darum ging, die richtige
Sattel- und Lenkradposition an den privaten Pedelecs einzustellen.
Auch die Empfehlungen der Experten zur Fahrradtechnik und
Ausstattungen wurden von den Teilnehmern gerne angenommen.
Das nächste Training findet am 21. September auf dem Gelände des
Schulzentrums Nord (Kopernikus-Gymnasium, Gesamtschule) in Lülsdorf
statt.
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.