Niederkasseler Oldtimer-Show

Rare Schätzchen in Lack und Chrom am Rheinufer

Mondorf. Die Niederkasseler Oldtimershow ist wieder dahin zurückgekehrt, wo 2005 alles angefangen hat – nach Mondorf. „Obwohl wir uns im Zentrum von Niederkassel-Ort sehr wohl gefühlt haben und die Anwohner uns mit viel Verständnis begegnet sind, mussten wir uns dennoch nach einem neuen Standort umsehen, da wegen Bebauung einige Stellflächen wegfielen und wohl auch noch wegfallen werden. Mit Unterstützung der Stadt haben wir hier am Mondorfer Rheinufer nun ein weitläufiges Gelände mit eindrucksvoller Kulisse zur Verfügung und hoffen, dass wir damit den Besuchern und Ausstellern auch in Zukunft eine attraktive Veranstaltungsfläche bieten können“, begründete Harald Schenk von den mitveranstaltenden Oldtimerfreunden den Ortswechsel. Damit verbunden ist auch ein neuer Eventname: aus „Classic Cars & Caravans“ wurde nun „Classic Cars Mondorf“ (CCM).

Als Bürgermeister Stephan Vehreschild am Mondorfer Rheinufer die Veranstaltung offiziell eröffnete, war die Menge der Besucher vor der Bühne noch überschaubar. Das sollte sich jedoch mit zunehmender Dauer der Veranstaltung ändern, so dass am Abend der Platz gut gefüllt war. Doch was macht eigentlich die Faszination „Oldtimer“ aus? Hierzu beispielhaft zwei Antworten von Autofans aus verschiedenen Generationen: Moderator Rüdiger Wolf von den mitveranstaltenden Oldtimerfreunden findet, „dass das Auto die Entwicklung der Menschheit entscheidend geprägt hat und somit zum allgemeinen Kulturgut gehört. Mich persönlich interessiert vor allem die technische Entwicklung. Nicht zu vergessen auch die außergewöhnlichen individuellen Formen, die rein optisch schon faszinieren".

Etwas anders drücken sich die beiden elfjährigen Freunde Charly Leonhard und Maximilian Worm aus Lülsdorf aus: „Die modernen Autos kennen wir ja. Aber wir möchten auch wissen, wie die Autos früher ausgesehen haben und gebaut wurden". Doch nicht nur glänzende Chrom- und Lackteile begeisterten die Besucher auf der Ausstellungswiese, sondern auch von der Bühne strahlte viel Glanz in musikalischer Form herab. Verantwortlich dafür war Lothar Distelrath, der mit seiner Auswahl an Bands wieder ein glückliches Händchen bewies. „The Cue“, die „Köbesse“, „One louder“, die SFD-Band und die „Rocking Maniacs“ bewiesen, dass sie in der Coronaphase nicht untätig waren. Und auch für die jüngeren Gäste wurde etwas geboten.

Um den automobilen Nachwuchs mit den Oldtimern vertraut zu machen, wurden an beiden Tagen Kinderrallyes durchgeführt, wobei es darum ging, Fragen rund um die ausgestellten Oldtimer zu beantworten. Wertvolle Preise wurden von der VR-Bank gestiftet, die im Beisein von Regionaldirektor Andreas Lülsdorf und Glücksfee Tamara Fischer an die Gewinner ausgegeben wurden.

Bei der Publikumswahl „Der besondere Oldtimer“ belegte ein „Charron“ den ersten Platz. Es handelt sich hierbei um einen französischen Wagen, Baujahr 1907, von dem es nur noch drei Exemplare weltweit gibt. Der auf der Mondorfer Show präsentierte Charron ist das einzige Exemplar in Deutschland. Besitzer Dirk Kümper aus Königswinter hat tausende Arbeitsstunden in die Restaurierung investiert, wobei auch der finanzielle Aufwand nicht unerheblich ist. Der Wagen ist noch immer für den Straßenverkehr zugelassen. Hierzu gesteht der stolze Besitzer: „Dazu waren natürlich einige Umbauten erforderlich, um den TÜV-Stempel zu bekommen. Ein halber Liter Öl auf 50 Kilometer war vorher keine Seltenheit. Auch die Ersatzteilbeschaffung ist aufwändig und kostenintensiv. Für eine Originallampe muss man schon einige tausend Euro hinblättern. Es ist bei einem solchen Oldtimer nichts selbstverständlich. Man muss viel Geduld und Geld mitbringen und einen engen Bezug zur Technik haben. Man lebt quasi mit dem Auto".