Nostalgie in Blech und Chrom bei der „CCM“

Schätzchen, Schätzchen

Wie nicht anders zu erwarten, lockte die Classic Car Show auch dieses Jahr wieder eine große Anzahl von Oldiebesitzern und -bewunderern an die Wiese am Mondorfer Rheinufer. So konnten die beiden Bürgermeisterkandidaten Marcus Kitz und Matthias Großgarten auf ein vollgefülltes Veranstaltungsgelände blicken, als sie am frühen Abend zusammen mit André Neff (Oldtimerfreunde Niederkassel) die Show offiziell eröffneten.
Schwer zu schätzen, wieviel verschiedene Autos in den zwei Tagen von ihren Besitzern zur Schau gestellt wurden. Aber Pi mal Daumen dürften es zwischen 400 und 500 Modelle und insgesamt über 1.000 "Oldies" gewesen sein. Vom skurrilen eiförmigen Fuldamobil aus den 50er Jahren über imposante Cadillacs, unverwüstliche Käfer, Enten und Rolls Royce war alles vertreten, was in früheren Jahrzehnten die Automobilwelt prägte.
Mit gleich zwei Schätzchen war das Ehepaar Dorothea und Mike B. aus Rheidt vertreten. Dazu erklärt Mike: „Wir hatten seinerzeit überlegt, welches Hobby wir in unserer Rentenzeit gemeinsam betreiben könnten und uns dann für das Oldtimer-Fahren entschieden. 2009 wurde die Chevrolet Corvette, Baujahr 1973, angeschafft, die ich im Laufe der Jahre mit viel Fleißarbeit in der Garage etwas veredelt habe; meiner Frau machte das Mitfahren dann so viel Spaß, dass schnell der Wunsch nach einem eigenen Oldtimer aufkam. Sie ist nun begeisterte Fahrerin einer Corvair. Auch der Geselligkeitsfaktor ist nicht zu verachten. Wir nehmen an vielen Rallyes teil und freuen uns immer wieder, alte Bekannte und Gleichgesinnte zu treffen“. Etwas anders gelagert war die Motivation von Peter aus Troisdorf, ebenfalls Besitzer einer Corvette: “ Seit meiner Jugend habe ich davon geträumt, eines Tages eine Chevrolet Corvette zu besitzen. Es ging mir dabei weniger um das Schrauben, sondern einfach um den Spaß, einen solchen Wagen zu fahren. Natürlich freut es mich auch, wenn mein Wagen bei Präsentationen wie hier in Mondorf Interesse findet und ich mich mit Oldiefans austauschen kann“.
Rüdiger Wolf und Philipp Witzler von den Niederkasseler Oldtimerfreunden präsentierten an beiden Tagen vor der Bühne einige ausgewählte Exemplare und entlockten den stolzen Besitzern viel Wissenswertes über Herkunft und Umgang ihres Wagens, wobei manches Anekdötchen über die Beschaffung und das Fahren Anlass zum Schmunzeln gab. Aufgelockert wurde das Bühnenprogramm durch hochkarätige Music acts. Die Rock’n Roll Bands „Rocking Maniacs“, „New Sensation Band“, „Heart and Soul“ mit ihrer Bluesbrothers-Show und die „Rock’n Roll Junkies“ um den Mondorfer Lokalmatador Lothar Distelrath riefen mit Evergreens die „gute alte Zeit“ eindrucksvoll in Erinnerung. Auch der Soloauftritt von „Teufelsgeier“ Alex fand viel Anerkennung und Applaus. Natürlich dürfen bei einer solchen Veranstaltung die passenden Accessoires nicht fehlen: so konnten Nostalgiker auf dem Flohmarkt allerlei rare Schätzchen aus vergangenen Zeiten ergattern, mit denen das häusliche Privatmuseum erweitert oder bereits Vorhandenes wieder aufgemöbelt wurde. Schallplatten, Petticoats, Möbelstücke, alte Elektrogeräte, vor allem aber KFZ-Ersatzteile ließen manches Sammler- und Bastlerherz höherschlagen. Kurzum: mehr Nostalgie geht kaum noch.
Ballon-Künstler Magic Ingo fesselte im Kinderzelt der VR-Bank die kleinen Gäste mit tollen Luftballon-Kreationen. Ach ja, und nicht zu vergessen: für den kleinen und großen Hunger hielten die Street Food Trucks für jeden Geschmack Flüssiges, Süßes und Deftiges bereit.
Und zum guten Schluss dann noch ein weiteres Highlight: die Siegerehrung der Wahl zum „Besonderen Oldtimer“. Hier konnte sich der Maserati Ghibli knapp vor dem einzigartigen Amalfi (von dem es nur ein einziges Exemplar gibt) und einem 600er Lloyd durchsetzen.
Die Verantwortlichen der Veranstaltung Ramon Wiener (WEvent) und Harry Schenk (Oldtimerfreunde Niederkassel) freuten sich mit ihren Teams in ihrer Abschlussrede über den riesigen Besucherandrang, der hoffentlich „den Standbetreibern und Ausstellern einen zufriedenstellenden Kassenabschluss bescherte“. Bestärkt durch die tolle Resonanz gehe man nun unverzüglich mit doppelter Lust an die Planungen für das nächste Jahr.