Niederkassel erhält eigenen Ordnungsdienst

Stadt Niederkassel erhält ab Frühjahr e ...

Niederkassel - Der kommunale Ordnungsdienst gehört zu den Pflichtaufgaben einer
Stadtverwaltung. Nachdem die Polizei vor einigen Jahren seit den
terroristischen Anschlägen den Bereich des Ordnungsdienstes aus ihrem
Aufgabenfeld herausgenommen hatte, wurde diese Aufgabe in den
vergangenen Jahren für Niederkassel teilweise von der Stadt Troisdorf
mit übernommen. Für den Einsatz in den Sommermonaten zahlte man eine
Aufwandsentschädigung an Troisdorf. Die Troisdorfer waren jedoch nur
an den Wochenende auch in Niederkassel im Einsatz - so wurden
beispielsweise Ruhestörungen in der Woche in der Stadt kaum geahndet.

Da die Stadt Troisdorf nun die Zusammenarbeit aufgekündigt hat, steht
die Niederkasseler Stadtverwaltung vor der Aufgabe, zeitnah einen
eigenen Ordnungsdienst aufzubauen. Zu dessen originären Aufgaben
gehören beispielsweise der Einsatz bei großen Festen und Kirmessen,
Kontrolle des ruhenden Verkehrs, Überprüfung der Anleinpflicht und
Einsatz bei Ruhestörungen. In den vergangenen Jahren hat sich
gezeigt, dass die Bürger verstärkt ihr Recht auf Ordnung wahrnehmen.

So plant die Stadtverwaltung in einem ersten Schritt, zum April 2021
vier Mitarbeiter und gegebenenfalls zusätzlich 450-Euro-Kräfte
einzustellen. Dies sei, so der Beigeordnete Carsten Walbröhl, eine
Größe, die der Kommune angemessen sei.

Die neuen Mitarbeiter seien Sicherheitsfachkräfte mit entsprechender
Ausbildung oder Beamte des mittleren Dienstes mit einer
Zusatzausbildung. Gerne stelle man geringfügig Beschäftigte aus
einer Kommune ein, in der sie schon Erfahrung sammeln konnten.

Der neue kommunale Ordnungsdienst soll auch optisch als solcher
erkennbar sein: Neben einer an die Polizei angelehnten
Bekleidungsoptik ist auch eine technische Ausstattung sowie ein
entsprechend gekennzeichnetes Dienstfahrzeug, LED-Taschenlampe und
einiges mehr unerlässlich.

Das Fahrzeug wird voraussichtlich die Größe eines Transporters
haben, da es zur Aufnahme von Personalien oder Gesprächsführungen
über eine derartige Möglichkeit verfügen muss. Über diese
Investition könne man in keiner Weise diskutieren, so Bürgermeister
Stephan Vehreschild, da die Stadt nur einen kleinen Fuhrpark besitze
und dieser zudem teils völlig veraltet sei. Diskussionen über
Umweltverträglichkeit, Anschaffungspreis, Ausstattung und Marke
wurden zurückgestellt, bis Angebote vorliegen.

Auf die Frage der BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, mit welchen Einsätzen man
am häufigsten rechnen müsse, erklärte Walbröhl, dass man mit
Beginn der Einsätze eine Statistik erstellen würde.

- Irmgard Bracker