Achtung! Legionellen keine Chance geben!
Stillstand gefährdet Trinkwasserhygiene
Niederkassel - Regelmäßig Wasserhähne öffnen!
Regelmäßiger Wasserdurchfluss ist eine wichtige Voraussetzung für
Trinkwasserhygiene. Derzeit steht das öffentliche Leben so gut wie
still. Das stellt die Trinkwasserversorgung vor besondere
Herausforderungen. Hotels, Gaststätten, Sport- und
Veranstaltungshallen, Schulen, Einkaufszentren, Ferienwohnungen und
ähnliche Einrichtungen werden nur wenig genutzt oder sind komplett
geschlossen. Dies kann negative Auswirkungen auf die
Trinkwasserqualität in diesen Gebäuden haben.
Die Wasserversorger appellieren an die Betreiber von diesen nicht oder
nur geringfügig genutzten Einrichtungen, ihre Verantwortung
wahrzunehmen: Der Betreiber der Trinkwasser-Installation ist für den
Erhalt der Trinkwasserqualität im Gebäude verantwortlich. Sie
müssen sicherstellen, dass zum Beispiel durch Einführung und
Organisation eines Spülmanagements das Trinkwasser regelmäßig
ausgetauscht wird.
Jede Trinkwasser-Installation ist für eine regelmäßige
Wasserentnahme ausgelegt. Entfällt diese, drohen hygienische Probleme
u. a. durch Legionellen, die nur mit erheblichem Aufwand beseitigt
werden können. Besonders wichtig ist, an jedem Wasserhahn, jeder
Toilettenspülung und jedem Duschkopf sowohl im Kalt- als auch im
Warmwasserbereich der Installation mindestens wöchentlich, besser
aber alle 72 Stunden, so viel Wasser ablaufen zu lassen ist, bis das
warme Wasser richtig warm und das kalte Wasser richtig kalt ist. Die
Kalt und Warmwasserleitung sind getrennt zu spülen, zunächst
Warmwasser, dann Kaltwasser. Nur so kann garantiert werden, dass bei
einer Wiederinbetriebnahme der Einrichtung einwandfreies Trinkwasser
zur Verfügung steht.
Wird dagegen eine Trinkwasser-Installation nicht gespült, spart dies
zwar zunächst Kosten für Energie, Wasser und Personal. Aber dadurch
verursachte hygienische Beeinträchtigungen führen unter Umständen
zu hohen Sanierungskosten. Diese können weitaus höher liegen als die
Kosten für die Durchführung von Spülprogrammen.
Eine Entleerung der Trinkwasser-Installation ist nicht sinnvoll, denn
in der Regel bleibt das Wasser – oder zumindest Restwasser - in den
Leitungen. Dies fördert mikrobiologische Probleme und kann zudem die
Korrosion metallischer Werkstoffe verstärken. Eine Entleerung ist in
der Regel daher nicht vorteilhaft, es sei denn aus Frostschutzgründen
oder wenn eine vollständige Trocknung der kompletten Installation
erfolgt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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