Hobbykunst: Anerkennung und Austausch

Viel Nützliches und viel Kreatives

Lülsdorf - Der Bürgerverein Lülsdorf-Ranzel lud zur 48. Kunstausstellung

Mit der „Weihnachtsbäckerei“ leitete der Kinderchor der Kita
Schillerstraße am frühen Samstagnachmittag die Hobbykunstausstellung
in der Aula des Kopernikus-Gymnasiums ein. Bürgermeister Stephan
Vehreschild dankte in seiner Eröffnungsrede dem Bürgerverein (BV),
der seit nahezu 50 Jahren die Ausstellung ausrichtet, für die
Bereicherung des städtischen Kulturlebens und gab den Besuchern den
guten Rat, die 50 Stände „ratzeputz leer“ zu kaufen.

Die BV-Vorsitzende Marianne Lubig freute sich, an die 20 neue
Hobbykünstler begrüßen zu können, musste jedoch auch verkünden,
dass die Ausstellerzahlen insgesamt rückläufig seien. Sie bat in
diesem Zusammenhang offen um mehr Unterstützung seitens der
Bevölkerung: „Wir brauchen vor allem jüngere Leute, die uns bei
den teilweise sehr aufwändigen Veranstaltungen helfen. Ohne
entsprechenden Nachwuchs ist es uns auf Dauer nicht mehr möglich,
Veranstaltungen dieser Größenordnung durchzuführen“.

An über 50 Ständen mit Schmuck, modischen Accessoires, Kindersachen
und Keramik für den täglichen Bedarf konnten die Besucher bei einem
Rundgang über das weitläufige Ausstellungsgelände auch ausgefallene
Hobbykunst bestaunen (und natürlich auch kaufen).

Gitarren als Weinflaschenbehälter, edle Lampen im Holzdekor,
Kunstgegenstände aus Schrott, Seidenstickereien und Aquarelle lassen
erahnen, mit wieviel Herzblut die Künstler ihrem Hobby nachgehen,
wobei der Verkaufserlös oft bei weitem nicht den Aufwand deckt, der
damit verbunden ist.

So arbeitet der Troisdorfer Siegfried Klawuhn z.B. zwei volle Tage an
einem glitzernden 3D-“diamond painting“-Gemälde, das gegen einen
eher symbolischen Preis von wenigen Euro erworben werden kann.

Doch für die Hobbykünstler steht wohl weniger der materielle Gewinn
im Vordergrund, sondern eher die Anerkennung und der Austausch mit
interessierten Besuchern. Es wäre schade, wenn die
Hobbykunstausstellung mangels Unterstützung demnächst nicht mehr
stattfinden könnte, denn es gab viel Interessantes zu sehen, was
nicht nur den weihnachtlichen Gabentisch aufwertet. 

- Walter Mülhausen