Platz für 150 Personen
Vor allem für einzelne Frauen und Familien
Zweckmäßig und hell präsentiert sich die neue Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Mobau-Gebäude in Ranzel. Nach einem Jahr Umbauarbeiten konnte das Gebäude in dieser Woche bezogen werden.
In 29 Kojen, eingerichtet für jeweils zwei bis acht Personen, bietet es Platz für 150 Geflüchtete. Sowohl die Schlaf- als auch die Aufenthaltsräume sind einfach und solide eingerichtet.
Bei den Türzargen wurde beispielsweise auf einen zusätzlichen Anstrich verzichtet, so dass die Stadt alleine hier etwa 150 Euro pro Tür einsparen konnte. Von den 1,7 Millionen Euro kalkulierten Kosten wurden 1,5 Millionen verbraucht.
Bis zu 250 Personen finden nun Platz im Niederkasseler Norden - 150 im ehemaligen Baumarkt und 100 in den Containern auf dem Gelände.
Geplant ist, hier sukzessive im ersten Schritt bis zu 80 alleinreisende Frauen und auch Familien unterzubringen. Viele von ihnen ziehen aus der Mondorfer Turnhalle hier hin.
Im großen Aufenthaltsbereich können sich die Bewohner treffen. Alle Räume sind aus bautechnischen Gegebenheiten nach oben offen, bieten aber trotzdem sehr viel mehr Lärmschutz als die Abtrennungen in der Turnhalle. Deckenstrahlheizer erwärmen die Räume, während eine Lüftungsanlage für zusätzliche Frischluft sorgt, da die vorhandenen Fenster zum Lüften nicht ausreichen.
Die Badezimmer sind deckenhoch weiß gefliest, auch hier sind Armaturen und Einrichtung einfachster Standard. In den acht Küchen wird auf einfachen vier-Platten-Herden gekocht, in der Waschküche steht in vier Sprachen an der Wand, dass die Fusselsiebe zu säubern und das Kondenswasser zu leeren sind.
Ein Hausmeister betreut neben anderen städtischen Einrichtungen im Norden auch diese Flüchtlingsunterkunft. Zwei Sicherheitskräfte sind rund um die Uhr präsent. Die Unterkunft wird täglich gereinigt.
Bürgermeister Matthias Großgarten: „Wir haben hier eine menschenwürdige Unterkunft geschaffen ohne Luxus, mit maßvoller Beschränkung auf das Notwendige“.
Fünf von anfangs sieben Standorten werden derzeit von der Verwaltung untersucht, um eine weitere Füchtlingsunterbringung zu ermöglichen. Der Standort an der Uferstraße steht der Stadt nicht mehr zur Verfügung, da die Shell ihre Zusage für eine optionale Nutzung zurückgezogen hat - es liegt zu nah am Werksgelände. Auch aus den Vorschlägen gefallen ist die Alte Schule in Uckendorf, da sie zu klein ist.
Redakteur/in:Irmgard Bracker aus Niederkassel |
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