Mögliche Varianten für die Rheinspange 553
Vorzugsvariante steht im Frühjahr 2021
Niederkassel/Köln - Mit einer Online-Infomesse stellt die
Straßen.NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg ab Mittwoch, 28.
Oktober, mögliche Varianten für die zwischen Köln und Bonn als
Rheinspange 553 geplante neue Rheinquerung vor. Die Experten von
Straßen.NRW haben hierzu gemeinsam mit den beauftragten Gutachter-
und Planungsbüros umfangreiches Video- und Präsentationsmaterial neu
erstellt, das jetzt auf der Projektwebseite
www.rheinspange.nrw.de
abrufbar ist. Hier kann man sich bequem und sicher von zuhause
aus über die Varianten informieren.
Im Rahmen der Online-Infomesse wird Straßen.NRW bis zum 6. November
zudem die individuellen Fragen zur Rheinspange 553 beantworten. Danach
bleiben alle Inhalte weiterhin dauerhaft auf der Projektwebseite
verfügbar. Dem Dialogforum zum Projekt und dem politischen
Begleitkreis werden die Varianten ebenfalls diese Woche vorgestellt.
Für die Variantenuntersuchung wurden zunächst 17 Varianten bestimmt,
die an verschiedenen Punkten eine Verknüpfung mit der
linksrheinischen A555 und der rechtsrheinischen A59 haben. Es wurden
unterschiedliche Linienverläufe und mehrere Stellen für eine
Rheinquerung betrachtet. Auch Varianten mit einem Tunnel unter dem
Rhein wurden berücksichtigt.
Anhand mehrerer Kriterien wie der verkehrlichen Wirkung oder der
Auswirkung auf die Umwelt wurden aus den 17 Varianten letztlich neun
Varianten ermittelt, die für die weitere Planung verfolgt werden.
Die nun anstehenden vertiefenden Untersuchungen der neun Varianten
sollen voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 zur sogenannten
Vorzugsvariante für die Rheinspange 553 führen.
CDU irritiert über vertiefte Untersuchungen zu
Rheinquerungsmöglichkeiten
Die nun vorgestellten Varianten zur vertieften Prüfung der
Rheinquerung werfen für die CDU-Fraktion Niederkassel mehr Fragen auf
als sie Antworten geben. Marcus Kitz, Vorsitzender der CDU-Fraktion:
„Offensichtlich sind einige der Varianten nur deshalb beibehalten
worden, um später ausgeschlossen zu werden. Die teilweise absurde
Linienführung mehrerer Varianten lässt nur diesen Rückschluss
zu.“
So ist für die Christdemokraten auch nach Teilnahme am Fachgespräch
des politischen Begleitkreises zur Planung der Rheinspange völlig
unverständlich, warum es keine vertiefte Untersuchung einer Trasse
(Nr. 3) von Godorf nach Lind auf dem direkten und kürzesten Weg
nördlich von Weilerhof und Libur gibt und stattdessen von Godorf eine
geschlängelte Linie östlich von Ranzel und südlich von Weilerhof
(Nr. 4) vertieft untersucht werden soll. Auch Variante Nr. 5, die vom
Evonikgelände nach Libur führt und dort eine große Rund nach Lind
dreht, nährt den Verdacht, dass gewisse Trassen nur geprüft werden,
um sie ausschließen zu können.
Zufrieden zeigt sich die CDU-Fraktion Niederkassel hingegen darüber,
dass drei Tunnelvarianten zur Rheinspange in der jetzt
durchzuführenden vertieften Untersuchung enthalten sind. Zwei davon
nördlich von Wesseling-Urfeld und Niederkassel und eine zwischen
Bornheim-Widdig und dem nördlichen Rand von Rheidt im Bereich der
sogenannten Panzerstraße. Da die Tunnel sehr tief unter dem Rhein
verlaufen müssen und somit auch einige Kilometer Länge haben
würden, werden die Tunnelausgänge bei solchen Varianten auf
Niederkasseler Stadtgebiet im Bereich der heutigen Umgehungsstraße
oder sogar östlich davon liegen.
Aus Sicht der CDU sind nur diese Tunnelvarianten überhaupt eine
Diskussionsgrundlage, denn auch die jetzige Vorstellungsrunde des
Landesbetriebs Straßen.NRW hat deutlich gemacht, dass alle noch im
Verfahren befindlichen Brückentrassen aus Niederkasseler Sicht
völlig inakzeptabel sind. Alle Brückenvarianten würden eine massive
Beeinträchtigung vom Mensch und Natur bedeuten und hätten zudem eine
trennende Wirkung im Stadtgebiet.
„Einerseits fühlen wir uns als CDU-Fraktion gemeinsam mit den
CDU-Fraktionen in Bornheim und Wesseling in unserer Forderung nach
einem Tunnel bestätigt, andererseits wirft der Weg dahin doch viele
Fragen auf, denn abwegige Varianten beizubehalten, nur um scheinbar
mehr Auswahl zu haben, erscheint mir unlauter“, so Marcus Kitz
weiter. „Dies habe ich auch klar gegenüber dem Planungsbüro und
dem Landesbetrieb Straßen.NRW zum Ausdruck gebracht.“
Und abschließend: „Wir Niederkasseler müssen uns alle ständig
aktiv in diesen Planungsprozess einbringen, um das Beste für unsere
Bevölkerung und unsere Natur zu erreichen. Ein plumpes Nein führt zu
nichts und verstellt später jegliche Mitwirkungsmöglichkeit. Dieses
Projekt wird final in Berlin entschieden und dort müssen wir
konstruktiv und auf Augenhöhe argumentieren und daher notfalls auch
bereit sein, unsere Interessen vor Gericht zu erstreiten", so Kitz.
#allarticels
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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