Neues zum Thema Evonik
Weg zu Standortsicherung und Stadtentwicklung

Foto: Bracker
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Niederkassel. In seiner Sitzung am 22. Februar beabsichtigt der Rat der Stadt Niederkassel, zur Entwicklung des Evonik-Geländes vorbereitende Untersuchungen für eine sogenannte städtebauliche Entwicklungsmaßnahme sowie eine Vorkaufsrechtssatzung zu beschließen. Darauf verständigten sich einstimmig die Vertreter aller im Rat vertretenen Fraktionen. Diese Entscheidung wurde im Rahmen der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises „Evonik-Gelände“ der Standortleitung und dem Betriebsrat des Werkes Lülsdorf mitgeteilt.

Der Arbeitskreis ist ein interfraktionelles Gremium, das die Entwicklung des Chemiestandortes in Lülsdorf zum Ziel hat. Er wurde Anfang 2021 vom Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss der Stadt Niederkassel eingesetzt und hat seitdem mehrfach getagt. Der Vorsitzende, Dano Himmelrath, zugleich Vorsitzender des Planungsausschusses, wies auf die Übereinstimmung zwischen den Fraktionen und die künftige Zusammenarbeit mit der Evonik hin: „Ich freue mich, dass in einem äußerst konstruktiven Prozess über alle Fraktionsgrenzen hinweg dieser Weg eingeschlagen wird. Die Stadt Niederkassel möchte zusammen mit Evonik oder einem künftigen neuen Eigentümer das Gelände entwickeln und die Arbeitsplätze sichern.“

Hintergrund ist die Absicht der Evonik, den Standort Lülsdorf zu verkaufen. Hierüber hatte der Konzern mit Pressemitteilung vom 1. Oktober 2021 informiert. Dies führte in Folge zu großer Verunsicherung bei den Bürgern und den Beschäftigten. Auch die Mitglieder des Arbeitskreises Evonik stellten sich die Frage, welche Absichten potentielle Käufer des Standortes verfolgen könnten. Zudem blieb unklar, ob diese Absichten im Sinne der Beschäftigten sein würden bzw. ob sich diese mit den Entwicklungszielen der Kommune decken.

Insgesamt verfolgt die Stadt Niederkassel das Ziel, den Fortbestand der Chemieanlagen in Lülsdorf mit den damit verbundenen Arbeitsplätzen zu unterstützen und zur Standortsicherung beizutragen. Dies soll nach wie vor in Kooperation mit dem jeweiligen Eigentümer geschehen. Bereits in der Vergangenheit wurde dem Standortleiter seitens des Bürgermeisters und der Gremienvertreter mehrfach Unterstützung signalisiert. Diese Unterstützung und Mitwirkungsbereitschaft wird auch einem künftigen Neueigentümer zugesagt, sofern auch er das Ziel einer Standortsicherung und Entwicklung des Geländes verfolgt.

Um als Kommune handlungsfähig zu bleiben, verständigten sich die Fraktionen, Beschlüsse über eine Vorkaufsrechtssatzung sowie für vorbereitende Untersuchungen zu fassen. Die Untersuchungen haben zur Aufgabe, die bestehenden städtebaulichen Verhältnisse festzustellen und die Ziele der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme zu erarbeiten. So könnte beispielsweise ein Ziel sein, derzeit mindergenutzte Flächen im Untersuchungsgebiet einer verträglichen Nutzung zuzuführen.

Die Flächen des Chemiestandortes in Lülsdorf haben insgesamt eine Größe von rund 100 Hektar, von denen derzeit ca. 43 ha durch industrielle Anlagen und Industriebrachen belegt sind. Rund 20 ha der Fläche sind Wald. Die Flächen des Evonik Konzerns haben aufgrund ihrer Größenordnung und der zentralen Lage eine besondere Bedeutung für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung der Stadt Niederkassel.

Für den Fall einer Aufgabe des Betriebsstandortes oder auch nur der Teilstilllegung von Betriebsflächen würden städtebauliche Missstände entstehen, die durch die beiden genannten Beschlüsse des Rates vermieden werden können.

Weitere Infos zur Ratsitzung im Bürgerinformationssystem unter http://session.niederkassel.de/bi/si0057.asp?__ksinr=886.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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