Eine Million Euro für den Vollkeller
Weitere Planungen zum Neubau Schulzentrum
Niederkassel - Baukosten und weitere Fortschritte in der Planung des neuen
Schulzentrums waren Thema der letzten Sitzung des Sonderausschusses.
Ein Punkt, der viel Diskussionsstoff in sich barg, war das Thema
„Vollunterkellerung - ja oder nein“. Zunächst hatte man an eine
Teilunterkellerung gedacht - aber auch ein Keller über die Fläche
des Clustergebäudes war eine Option, mit der man sich aktuell
intensiv auseinandersetzt. Nachteil: Mehrkosten von etwa einer Million
Euro, Vorteil: ein großer Keller bietet auch viel Platz für Vereine,
die ihr Material dort lagern könnten. Tanja Schulten von der Grünen
Ratsfraktion verdeutlichte, dass man in der Fraktion viele intensive
Gespräche geführt habe. Man einer Vollunterkellerung jedoch auf
Grund der massiven Verteuerung der Baukosten nicht zustimmen könne,
da sich das Gesamtprojekt von Beginn an bereits stark vergrößert
habe und damit enorm mehr koste als ursprünglich geplant. Eine
komplette Unterkellerung des Clustergebäudes sahen aber die Vertreter
aller anderer Fraktionen als unbedingt erforderlich an. Vereine
benötigten Platz zur Lagerung von Materialien und ein adäquater
Neubau einer Halle oder ähnlichem werde schließlich durch den
erforderlichen zusätzlichen Grundstückskauf noch teurer. Beschlossen
wurde auch die Erreichbarkeit des Kellers für Materialien. Diese
werden über einen Lastenaufzug in den Keller gebracht.
Bedenken hatte Tanja Schulten auch bezüglich der großzügig
geplanten Verglasung. Spätere Kosten und Aufwand der Pflege der
Fenster seien nicht zu missachten. Großzügige Verglasung ist einer
der Hauptinhalte der Planung der neuen Gebäude der Architekten der
Arbeitsgemeinschaft Fischer & Fischer und der der HKS-Architekten.
Optimaler Lichteinfall, eine offene helle Halle, die als Bühne des
schulischen Lebens genutzt werden soll und zugleich ein Raum ist, der
Spaß macht. Die Sauberhaltung der Glasfronten war bei den anderen
Politikern nicht Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Ihnen ging es
vorrangig um die Lüftung der Klassenräume. Dies geschieht generell
durch eine hochmoderne zentrale Lüftungsanlage, aber die Möglichkeit
des einfachen „Durchlüftens“ sollte allein aus psychologischer
Sicht für die Lehrer wohl möglich sein. So bekam das
Architekturbüro vom Beigeordneten Carsten Walbröhl den Auftrag, die
Mög-lichkeit des Öffnens der Fenster in Klassenräumen zu prüfen
und in die Planung mit einzubeziehen.
„Insgesamt zeigten sich bei der Präsentation funktional gut
durchdachte Gebäude, die sich optisch gut den bestehenden Gebäuden
anpassen. Zudem erfüllten sie die Ansprüche an nachhaltiges modernes
Bauen. Es würden regenerative Energien eingesetzt, die zentrale
Lüftungsanlege arbeite mit Wärmerückgewinnung, die Bauten seien
barrierefrei und mit thermischem und akustischem Komfort
ausgestattet“, so die Architekten.
Zudem sind die drei Gebäude durch ihre Bauweise auch optisch
miteinander verbunden. Das zweigeschossige Foyer verbindet die
Gebäude. Während die Klassenräume durch die Stege vor den Clustern
viel Lichteinfall haben, ist auch das Campusrestaurant mit zwei
großen Glasfassaden geplant. Die Treppe in der Galerie fällt durch
den Lichtausschnitt in der Decke besonders ins Auge.
Der Beigeordnete berichtete zudem, dass man mit der Firma Rheinland
Akustik einen kompetenten Partner mit ins Boot genommen habe, der die
Planung der technischen Ausstattung der Mehrzweckhalle begleitet.
Ein großes Fragezeichen steht noch hinter der letztendlichen
Kostenplanung der Gebäude. Erste Planungen beliefen sich auf 35,2
Millionen Euro, nun veranschlagt man bereits 38, 1 Millionen Euro.
Sorge mache die Kostenexplosion bei der Beschaffung des benötigten
Baumaterials. Die Preise seien in der letzten Zeit um zehn bis 40
Prozent gestiegen, so heißt es.Aber eins ist sicher: Der angestrebte
Zeitpunkt der Fertigstellung: Der Umzug soll unbedingt vor und damit
zum Beginn des Schuljahres 20225/2026 erfolgen.
- Irmgard Bracker
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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