Mondorfer Ponyinsel kämpft ums Überleben
Wie kann das weitergehen?
Mondorf - Behördliche Auflagen für Betreiberinnen kaum umsetzbar - Mondorfer
Ponyinsel kämpft ums Überleben
Zu einer Vorortbesichtigung trafen sich Vertreter*innen der
städtischen Fachbereiche und der übergeordneten Umweltbehörde auf
dem Gelände des Gnadenhofes „Ponyinsel“ oberhalb des Mondorfer
Yachthafens.
Bereits seit mehreren Jahren steht der Gnadenhof unter Beobachtung der
Umweltbehörden hinsichtlich Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Durch die Umwidmung des Geländes vor einigen Jahren von
Landschaftsschutz- zum Naturschutzgebiet haben sich die Vorgaben
deutlich verschärft, so dass sich eine Umsetzung unter der gegebenen
Gesetzeslage aktuell als nicht machbar darstellt.
Insbesondere der befestigte Auslauf für Pferde (sog. Paddock) in der
Nähe der Stallungen stellt ein kaum überwindbares Hindernis dar.
Einerseits steht das Gebiet unter Wasserschutz, was durch aufwändige
Maßnahmen jedoch noch entsprechend angepasst werden könnte,
andererseits steht dem jedoch der Naturschutz entgegen, der eine
derartige Anpassung nicht zulässt.
Dies soweit die rein nüchterne gesetzliche Ausgangslage.
Auf der anderen Seite stehen die Betreiberinnen Anke Kluth und Johanna
Grohs sowie etwa 50 Kinder mit ihren Eltern, die mehr oder weniger
regelmäßig auf der Ponyinsel Teile ihrer Freizeit mit der Pflege und
dem Umgang mit den Ponys verbringen. „Eine Schließung wäre
insbesondere für die Kinder eine Katastrophe. Hier haben auch
sozialschwächere Kinder als auch solche mit Handicap die
Möglichkeit, einem sinnvollen Hobby nachgehen zu können. Im
schlimmsten Fall müssten wir die Tiere zum Schlachthof bringen, was
das Ende einer teils jahrelangen Freundschaft zwischen Kind und Pony
bedeuten würde. Alle Pferde, die bei uns ihren Lebensabend
verbringen, sind Gnadenbrotpferde. Jedes dieser Tiere hat seine eigene
– teils sehr traurige - Geschichte und wäre schon längst nicht
mehr am Leben, wäre es nicht auf der Ponyinsel gelandet“, drückt
die Pferdetherapeutin Anke Kluth, die den Stall seit über 20 Jahren
betreibt, ihre Sorgen aus.
Mitbesitzerin Johanna Grohs fügt ergänzend hinzu: “Um den Pferden
dieses traurige Schicksal zu ersparen, würden wir notfalls den
Gnadenhof anderswo weiterführen. Doch ein geeignetes Gelände in der
näheren Umgebung zu finden, stellt sich als sehr schwierig heraus und
geht nicht von heute auf morgen.
Wir würden uns über jede diesbezügliche Hilfestellung freuen“.
(Tel.: 0170 - 8830 684 oder 0151 - 6334 7863).
Das weitere Vorgehen ist jetzt abhängig von den Beschlüssen der
Umweltbehörden, die sich nun in internen Beratungen bezüglich des
weiteren Vorgehens abstimmen.
- Walter Mülhausen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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