Deutsche Meisterschaften im Kanurennsport
Jonas Heister vom WSV fährt ganz vorne mit

Johannes Heister bei den Deutschen Meisterschaften.  | Foto: WSV
  • Johannes Heister bei den Deutschen Meisterschaften.
  • Foto: WSV

Rheidt. Auf der Regattastrecke am brandenburgischen Beetzsee wurden die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport ausgetragen – gleichsam Höhepunkt und Abschluss der Saison 2022. Für den WSV Blau-Weiß Rheidt ging die Medaillenhoffnung Jonas Heister in der Altersklasse der Junioren an den Start.

Für Heister war dieser Saisonhöhepunkt von besonderer Bedeutung, da er bei den Landesmeisterschaften im Juni aufgrund einer Coronaerkrankung ausfiel und sich nicht mit seinen Konkurrenten messen konnte. Trotzdem wurde er aufgrund hervorragender Vorleistungen nach seiner Genesung zu einem Qualifikationsrennen für das Verbandsteam NRW eingeladen, wo er überzeugte. Er qualifizierte sich somit für Verbandsboote und nahm an einem wettkampfvorbereitenden Trainingslager teil.

Bestes Ergebnis erzielte Heister im Kajak-Einer über die 1000m. Hier qualifizierte er sich über Vor- und Zwischenlauf für das Finale und fuhr in einem starken Rennen auf den vierten Platz. Den Sprung auf das Podest verpasste er somit nur haarscharf, der Zeitabstand zum Gewinner der Bronzemedaille betrug gerade mal sieben Zehntel einer Sekunde.

Einen regelrechten Krimi stellte das 5000m-Rennen dar: Auf der Langstrecke – die nicht in einzelnen Qualifikationsläufe ausgefahren wird, sondern stets in einem einzelnen Rennen, an dem das gesamte Teilnehmerfeld teilnimmt – ging Heister im Einer-Kajak an den Start. Nach einem unglücklichen Start befand er sich im hinteren Mittelfeld, schaffte es jedoch, sich zu der Spitzengruppe vorzukämpfen. Er befand sich auf zweiter Position, als er in einen Crash verwickelt wurde. Der Zusammenstoß zweier Boote hinter ihm erfasste auch sein Heck, sodass er zurückfiel. Auf dem Rest der Strecke schaffte er es abermals, sich nach vorne zurückzukämpfen, sodass er zum Schluss als sechster die Ziellinie überquerte.

Darüber hinaus ging Heister für den Kanu-Verband NRW im Kajak-Vierer über die 500 und 1000m an den Start, im Kajak-Zweier gemeinsam mit Nils-Lasse Fuchs (KC Friedrichsfeld) über die 1000m. Alle Boote starteten in den Finals, im Kajak-Vierer fuhr er auf der 500m-Strecke auf den 5. Platz, auf der 1000m Strecke sowohl im Kajak-Vierer als auch im Kajak-Zweier auf den 6. Platz.

Heister hat bei diesen Deutschen Meisterschaften bewiesen, dass er zu den besten Fahrern seiner Altersklasse gehört. Er hat starke Leistungen erbracht, obwohl die letzten zwei Wochen vor den Meisterschaften mit Schwierigkeiten verbunden waren: Aus dem Trainingslager zurückkommend fand er die Laach – der tote Seitenarm des Rheins, der dem WSV bei besseren Wasserständen als Trainingsfläche dient – nahezu verschwunden vor. So war die unmittelbare Wettkampfvorbereitung von Autobahnfahrten und der Suche nach besseren Trainingsbedingungen begleitet. Ein Problem, dass sich in den vergangenen Jahren vor allem in den Sommermonaten in zunehmendem Maße an den Tag tritt und das nicht nur Heister, sondern alle blau-weißen Kanutinnen und Kanuten betrifft.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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