Nippeser Tälchen wurde zur Rennstrecke
100 Teilnehmer bei Seifenkistenrennen
NIPPES - (rs). Mit weniger als einer drittel Sekunde Unterschied hat Luca
Henning, Schüler der Gesamtschule Nippes, alle vier Läufe des
Seifenkistenrennens im Nippeser Tälchen gemeistert. Für die 200
Meter lange Strecke mit einer sanften Kurve benötigte er keine 30
Sekunden.
Sicher, andere waren schneller unten als er. Gewonnen hat Luca Henning
das Schülerrennen trotzdem. „Die Schüler sind nicht um die
Bestzeit gefahren, sondern darum, möglichst die gleiche Zeit zu
erreichen, wie in ihrem ersten Lauf“, erklärt Heiko Naumann,
Geschäftsführer des Vereins ConAction, eines freien Trägers der
Jugendhilfe, der das Rennen ausgerichtet hat. Die Seifenkisten, die
von den knapp einem Dutzend Schüler unter Anleitung von Schreinerin
Victoria Hepner gebaut wurden, seien aerodynamisch zu ungleich, um
gegeneinander anzutreten, sagt er. Es ging beim Smart Racing Cologne
im Nippeser Tälchen also nicht um ein Rennen jeder gegen jeden
sondern eines gegen sich selbst.
Außer den Schülern konnte aber jedermann den Wind, der einem bei
einem Seifenkistenrennen um die Nase weht, schnuppern, denn ConAction
hatte in der „Boxengasse“ auf dem Parkplatz am Fuße des Nippeser
Tälchens einige anfängertaugliche Seifenkisten zur Verfügung
gestellt. Die konnten für einen kleinen Obolus gebucht und zur Rampe
hochgeschoben werden. Jugendliche ab zwölf Jahren durften sich
alleine von dort nach unten stürzen, jüngere Kinder zusammen mit
einem Erwachsenen. 86 Gäste haben diese Gelegenheit genutzt.
Das Schülerrennen, an dem auch Schüler aus der Hauptschule Großer
Griechenmarkt, Hauptschule Reutlinger Straße,
Kurt-Tucholsky-Hauptschule und Lise-Meitner-Gesamtschule teilnahmen,
ist der eigentliche Mittelpunkt des Smart Racing Cologne. Für
ConAction ist das aber weit mehr als nur eine Spaß-Veranstaltung. Der
Bau der Seifenkisten an den Schulen ist eher eine Maßnahme der
Berufsorientierung. Deshalb sind auch die Sponsoren ein wichtiger
Bestandteil des Smart Racing Cologne. „Alleine deshalb, weil enorme
Kosten anfallen“, sagt Heiko Naumann. Die müssten durch die
Einnahmen so gut es geht kompensiert werden. „Dabei helfen uns auch
die Kooperationspartner wie die Stiftung der Rhein-Energie, die
Bundesagentur für Arbeit und unser Hauptsponsor, die
Innungskrankenkasse IKK classic.“
Leider würde die Unterstützung der Rhein-Energie im kommenden Jahr
nicht mehr zur Verfügung stehen, bedauert Heiko Naumann. Und die
Bundesagentur für Arbeit würde nur eine 50-Prozent-Förderung zur
Verfügung stellen. „Wir müssen die Hälfte unseres
Jahreshaushaltes selber erwirtschaften.“
Harte Zeiten also, die auf den freien Träger der Jugendhilfe
zukommen. Trotz des großen Spaß-Faktors beim Smart Racing Cologne,
das mehr als 200 Zuschauer in den Bann zog. An Aufgeben denkt Heiko
Naumann aber nicht. „In Sachen Berufsorientierung und in Bildung
für nachhaltige Entwicklung sind wir Überzeugungstäter“, sagt er.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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