Spenden des Zoo-Fördervereins
80.000 Euro für geplante Sifaka-Anlage
Köln - 80.000 Euro – so lautet die stolze Spendensumme, die der
Förderverein des Kölner Zoo den Zooverantwortlichen in diesem Jahr
zur Verfügung stellt. Sie ergibt sich zu großen Teilen aus den
Mitgliedsbeiträgen der im Förderverein zusammengeschlossenen
Zoo-Unterstützer. Der Betrag soll in den Bau einer modernen Anlage
für Coquerel-Sifakas fließen.
Entstehen soll diese in heute leerstehenden Teilen der Innen- und
Außenbereiche des Alten Elefantenhauses. Der Startschuss für das
Vorhaben ist noch nicht terminiert. Sifakas, eine sehr seltene
madagassische Halbaffenart, hatte der Zoo in seinem knapp
160-jährigen Bestehen bislang noch nicht in seinem Bestand.
„Wir sind sehr froh, den Kölner Zoo erneut bei einem Projekt
unterstützen zu können. Wir geben sozusagen ein erstes Startguthaben
für dieses Zukunftsprojekt, bei dem die Zooverantwortlichen einmal
mehr ein ehrgeiziges Vorhaben vorantreiben“, so Uwe Schöneberg und
Dr. Klaus Tiedeken, Vorstände des Zoo-Fördervereins, während der
Übergabe des symbolischen Spendenschecks im Zoo.
Sifakas sind akut vom Aussterben bedroht. Sie kommen nur noch in
wenigen Laubtrockenwäldern im Westen Madagaskars vor. Geplant ist,
dass der Kölner Zoo gemeinsam mit dem Tierpark Berlin ein
Zuchtprogramm aufsetzt, um die Bestände in menschlicher Obhut zu
stärken.
Die neue Anlage für diese verspielten, in der Haltung sehr
anspruchsvollen Tiere soll auf einem Teil des sogenannten Alten
Elefantenhauses entstehen. Geplant ist, in den ehemaligen
Innenbereichen für Elefanten zunächst ein dreiteiliges Gehege für
Sifakas entstehen zu lassen. Danach soll die ehemalige Außenanlage
der Elefanten komplett eingenetzt und mit einer großzügigen
Kletterwelt ausgestattet werden. Der Kölner Zoo plant, die
Sifaka-Haltung zunächst mit zwei Tieren aufzunehmen.
Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg, Vorstände des Kölner
Zoo, erläutern das Vorhaben: „Der Plan, Sifakas eine neue Heimat im
Alten Elefantenhaus zu geben, hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen
können wir damit eine Zucht für diese hochbedrohte Art aufbauen. Zum
Zweiten möchten wir die Rückseite des Alten Elefantenhauses beleben
und dieser historischen Stelle aus Zoogründungszeiten einen neuen,
sinnvollen Zweck geben. Zum dritten wollen wir unseren Besuchern mit
dieser sehr schön zu beobachtenden Halbaffenart ein weiteres
Highlight bieten. Umso wichtiger ist es, mit dem Förderverein einen
zuverlässigen Partner zu haben, mit dem wir immer wieder
ambitionierte Vorhaben anstoßen können.“
Das heute so genannte Alte Elefantenhaus ist das älteste noch
erhaltene Bauwerk aus der Zoogründungszeit. Es wurde 1863/64 im
maurischen Stil erbaut und diente zunächst als Antilopen- und
Giraffenhaus. Es ist Teil des für den Kölner Zoo so prägenden
historischen Baubestands. Dazu zählen auch die Schweizer
Blockhäuser, die klassizistische Direktorenvilla, der Seelöwenfelsen
und das Historische Südamerikahaus, das gerade mit großem Aufwand
denkmalgerecht saniert wird. Der Zoo steckt sehr viel Herblut in den
Erhalt dieser in Formensprache und Vielfalt regional einzigartigen
historischen Bausubstanz. Gleichzeitig werden damit immer, wie aus den
Plänen für die Sifaka-Anlage ersichtlich, höchste Ansprüche an
Tierhaltung, Artenschutz und Besucherattraktivität verbunden.
Informationen zum Zoo-Förderverein:
www.zoosamme.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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