Vorbei an Affen und Giraffen
Am Kölner Zoolauf nahmen fast 3.000 Läufer teil

Viele Teilnehmer nahmen den Zoolauf sportlich, bei einigen stand aber zweifelsfrei der Spaß im Vordergrund. | Foto: Schriefer
3Bilder
  • Viele Teilnehmer nahmen den Zoolauf sportlich, bei einigen stand aber zweifelsfrei der Spaß im Vordergrund.
  • Foto: Schriefer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Riehl - (rs) Das erleben die Affen, Tiger, Bären und Flamingos im Kölner Zoo
selten, dass so viele Zweibeiner so schnell an ihren Gehegen
vorüberhuschen, ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Fast 3.000 junge, alte, große und kleine Menschen waren nämlich
nicht für eine kleine Tierschau in den Zoo gekommen, sondern zum
Kölner Zoolauf des Leichtathletik-Teams Deutsche Sporthochschule
Köln. „Den veranstalten wir bereits zum fünften Mal gemeinsam mit
dem Kölner Zoo“, sagte Norbert Stein, der Vorsitzende des
Leichtathletik-Teams. Dabei stehe aber, anders als bei den anderen
Laufveranstaltungen des Vereins, einmal nicht der Sport im
Vordergrund, sondern der Spaß. „Und einem sozialen Zweck soll es
auch dienen, denn wir spenden einen Teil unserer Einnahmen an soziale
Einrichtungen.“ Nutznießer der geschätzt fünf- bis sechstausend
Euro aus den Einnahmen des fünften Zoolaufes mit einer neuerlichen
Rekordteilnehmerzahl seien dieses Mal der Nachwuchsbereich des Vereins
und der Kölner Zoo selbst.

Der Zoolauf ist als Familienevent organisiert. Deshalb können nicht
nur sportlich aktive Jugendliche und Erwachsene an ihm teilnehmen,
sondern sogar kleine Kinder im Vorschulalter, die Bambini. Auf einer
400 Meter langen Strecke durften sie, auch mit einem Erwachsenen zur
Unterstützung, vorbei an Flamingos und Bisons laufen. Für die
älteren Kinder war die Strecke mehr als einen Kilometer lang und
führte auch an den Affen und Pinguinen vorbei. Zehn Kilometer mussten
dann die Teilnehmer des Top-Laufes bewältigen. Wer nicht unbedingt
von sportlichem Ehrgeiz getrieben zum Zoolauf gekommen war, sondern
zuvörderst seinen Spaß haben wollte, der konnte – wenn er wollte
auch im Fledermauskostüm – anschließend auch am Fun-Lauf
teilnehmen. Dieser Lauf hatte sogar die meisten Teilnehmer.

Ein solches Ereignis bedarf natürlich einer gewissen Organisation.
Die Teilnehmer müssen registriert und versorgt werden, Streckenposten
müssen aufgestellt werden, damit sich niemand verläuft – was im
Zoogelände durchaus möglich ist. „Das haben alles unsere
Mitglieder gemacht“, sagte Claudia Schneider, Geschäftsführerin
des Veranstalters. Es sei dabei durchaus möglich gewesen, dass ein
Läufer seinen Zitronentee von einer Olympia-Teilnehmerin gereicht
bekam. „Unsere Frauen-Staffel stellt den Deutschen Meister, und
Olympia-Teilnehmer trainieren auch bei uns.“ Für die
Spitzensportler des Leichtathletik-Teams war der Zoolauf also keine
sportliche Trainingseinheit, sondern eine soziale.

Die Tiere hingegen zeigten sich nur mäßig daran interessiert, dass
so viele Zweibeiner so rasch an ihnen vorbeiliefen. Selbst die
ansonsten neugierigen Paviane drehten ihnen nach anfänglichem
Interesse bald den Rücken zu. „Aber wir haben bei den vorigen
Läufen schon beobachten können, dass die Bewohner des Zoos das
Geschehen aufmerksam beobachten“, sagte Norbert Stein. Vielleicht
war es ihnen dieses Mal einfach zu kalt und zu nass, um sich das
merkwürdige Verhalten der Zweibeiner anzuschauen. Denn immer wieder
zogen leichte Regenschauer über das Gelände. Erst abends, als die
Fun-Läufer auf die Strecke gegangen waren, wurde es trocken. „Da
hatten die meisten Tiere aber keine Lust mehr, zuzuschauen. Die gehen
ja früh schlafen“, sagte eine Streckenwärterin.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.