Erinnerung wachhalten
Am Luftschiffplatz wird die Geschichte der Clouth-Werke lebendig

Manfed Backhausen, Vorsitzender des Vereins Industriedenkmal Clouth, freut sich, dass die Ausstellung immerhin von außen betrachtet werden kann. | Foto: Schriefer
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  • Manfed Backhausen, Vorsitzender des Vereins Industriedenkmal Clouth, freut sich, dass die Ausstellung immerhin von außen betrachtet werden kann.
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Nippes - (rs) Mehr als einhundert Jahre waren die Schwesterunternehmen Clouth
und Land und Seekabel neben der Bundesbahn die größten Arbeitgeber
in Nippes. Die Handelsbeziehungen des 1868 vom Kölner Kölner
Unternehmer Franz Clouth gegründeten Unternehmens der
Gummiwarenindustrie, das mit seinen Produkten deutsche
Industriegeschichte geschrieben hat, waren weltweit. Doch im Dezember
2009 gingen hier endgültig die Lichter der Fabrikhallen aus und
einige Zeit später die der Wohn- und Schlafzimmer im heutigen
Clouth-Quartier an.

Damit das Andenken an die Geschichte des Nippeser Unternehmens nicht
verblasst, hatte sich 2006 ein Verein „Industriedenkmal Clouth“
gegründet. Eines seiner Ziele war es, Künstler anzusprechen und mit
ihnen ein Kunstwerk zu schaffen, in welchem sich alle Aspekte der mehr
als 140-jährigen Clouth-Geschichte finden sollten. Ein erstes
Ergebnis ist die Bilderausstellung „Leben in Nippes – Arbeiten bei
Clouth“. Sie besteht aus sechs meterhohen Tafeln, beidseitig mit
Fotos und Texten bedruckt. Jetzt ist die Ausstellung erneut in den
Schaufenstern eines leerstehenden Ladenlokals am Luftschiffplatz 3 zu
sehen.

Auf den Tafeln wird unter anderem auch auf die innovativen Erfindungen
des Unternehmens eingegangen, die zu insgesamt 30 Patenten geführt
haben. Darunter das „Kölner Ei“, ein elastisches Schienenlager,
mit dem Schwingungen an Straßenbahngleisen verringert werden. Dem
„Kölner Ei“ hatte der Verein im vergangenen Jahr eine eigene
Ausstellung im Clouth-Quartier gewidmet. Sie sollte eigentlich in
diesem Jahr wieder aufgelegt und mit mehreren Führungen durch das
Clouth-Quartier ergänzt werden. „Aber Corona hat uns einen Strich
durch die Rechnung gemacht“, bedauert Manfred Backhausen, der
Vorsitzende des Vereins Industriedenkmal Clouth. Stattdessen wurden
die Tafeln aus ihrem Depot im Rheinisch-Westfälischen
Wirtschaftsarchiv hervorgeholt und werden bis zum 7. Dezember in den
Schaufenstern am Luftschiffplatz 3 gezeigt. Wegen der Corona-Auflagen
sind sie allerdings nur von außen zu sehen. „Aber wir drehen sie
nach der Hälfte der Ausstellungszeit um, damit beide Seiten der sechs
Tafeln betrachtet werden können“, sagt Backhausen.

Manfed Backhausen, Vorsitzender des Vereins Industriedenkmal Clouth, freut sich, dass die Ausstellung immerhin von außen betrachtet werden kann. | Foto: Schriefer
Die Ausstellung „Leben in Nippes – Arbeiten bei Clouth“ ist in den Schaufenstern „Am Luftschiffplatz 3“ zu sehen. | Foto: Schriefer
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