Hilfe für Seelisch Kranke
Am St. Agatha wurde eine Tagesklinik eingeweiht
Niehl - (rs) Die ambulante und stationäre Versorgung von seelisch Kranken
wird im St. Agatha Krankenhaus bereits seit 40 Jahren angeboten.
„Wir hatten damals die größte Psychosomatische Einrichtung aller
Kölner Krankenhäuser gegründet“, sagt Susanne Jost,
Geschäftsführerin des St. Agatha Krankenhauses. Vor zwei Jahren
wurde die Abteilung erweitert, die Fachbereiche Psychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie kamen hinzu, sowie der Fachbereich
„KIMPSY“, die Verzahnung von Innerer Medizin und Psychotherapie.
„Wir haben sie Abteilung für Seelische Gesundheit genannt und
Chefärztin Susanne Kowohl mit der Leitung beauftragt“, sagt Susanne
Jost.
Als jüngstes Projekt des Krankenhauses wurde jetzt die Tagesklinik
der Abteilung für Seelische Gesundheit eröffnet und von Pfarrer
Ulrich Hinzen, einem ehemaligen Mitglied des Kuratoriums der
Cellitinnen, geweiht.
In der Tagesklinik können 16 Patienten im Erwachsenenalter mit
affektiven Störungen, mit Angst- und Zwangsstörungen,
Psychoseerkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und schweren
psychischen Belastungen behandelt werden. Die verantwortliche
ärztliche Leitung hat Oberärztin Stefanie Gairing übernommen, die
vorher in Zürich tätig war.
Wer an einer seelischen Erkrankung leidet, aber sich noch im
häuslichen Rahmen selbst versorgen kann, kann nach einem Vorgespräch
in der Tagesklinik aufgenommen werden. Hier wird der Patient von einem
multiprofessionellen Team versorgt und erfährt ein umfassendes
Behandlungsprogramm aus Arztgesprächen, Psychotherapie, Kunst,-
Ergo-, und Sporttherapie sowie Sozialberatung.
Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von etwa ein
bis zwei Monaten, sagt Chefärztin Susanne Kowohl. Die Tagesklinik sei
montags bis freitags von acht bis 16 Uhr geöffnet. Zu den Zielen der
Behandlung, die immer den ganzen Menschen im Blick hat, gehöre es
auch, dass sich die Patienten selbst versorgen können. Dafür steht
ihnen in der Tagesklinik eine mit allen nötigen Gerätschaften
eingerichtete Küche zur Verfügung. Aufhalten können sich die
Patienten in einem Wohnzimmer. Und wer Ruhe sucht, kann sie in einem
entsprechend eingerichteten Ruheraum finden.
Der Aufenthalt in unserer Tagesklinik könne sich an eine stationäre
psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung anschließen, sagt
Susanne Jost. „Er kann aber auch einem stationären Aufenthalt
vorbeugen.“ Aufgenommen würden Patienten, deren ambulante
Behandlung nicht oder noch nicht ausreicht, die nicht Tag und Nacht
durch das therapeutische Milieu einer Station gestützt werden
müssten, und bei denen sich die abendliche Rückkehr in ihren
sozialen Rahmen vorteilhaft für die Behandlung auswirkt. „Wir
können natürlich auch alle personellen und räumlichen
Möglichkeiten der stationären Versorgung nutzen“, sagt Chefärztin
Susanne Kowohl. Zunächst steht die Tagesklinik nur Patienten zur
Verfügung, die ihren Wohnsitz in Riehl und Niehl, dem
Pflichtversorgungsgebiet des St. Agatha, haben. Der Einzugsbereich der
Patienten könne aber, wenn es die Belegung zulasse, auch ausgeweitet
werden, sagt Susanne Jost.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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