Blücherparkweiher wird saniert
Anfang November soll mit den Arbeiten begonnen werden
Bilderstöckchen - (rs) Wenn alles glatt läuft und im Schlamm des Blücherparkweihers
nicht zufällig der Schatz der Nibelungen entdeckt wird oder ein
Verwandter des Ungeheuers von Loch Ness auftaucht, werden die
Sanierungsarbeiten in einem Jahr beendet sein. Die Planung der
Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) geht davon aus, dass im November
zunächst der Weiher entschlammt und danach geleert wird. „Dazu
müssen wir das Wasser im Weiher verdünnen, dann kann es über die
Kanalisation abgeleitet werden“, erklärt Projektleiter Axel
Scholle.
Das erste große Projekt der StEB, die im Juni 2017 die hoheitliche
Aufgabe der Gewässererhaltung einschließlich der Sanierung der
Parkweiher übernommen hat, ist auch gleich eines mit umfangreichen
Auflagen. Denn der Blücherpark-
weiher steht unter Denkmalschutz. Er kann also nicht einfach völlig
neu gebaut, sondern muss nach den Richtlinien des Denkmalschutzes
saniert werden. Dazu gehört, dass die Platten der Uferumrandung
wieder verwendet werden müssen, und dass der Weiher in seiner Form
erhalten bleibt.
Unter der Wasseroberfläche haben die StEB allerdings freie Hand.
Deshalb können sie die Sohle vertiefen und mit einer hundert Jahre
lang haltbaren Deponiefolie neu aufbauen. Eingepflanzt wird auch eine
spezielle Algenart, die ebenfalls zur Verbesserung der Wasserqualität
beiträgt und die, wenn es nötig ist, unter Wasser gemäht werden
kann. Außerdem werden der Zu- und der Ablauf verlegt, was zu einer
verbesserten Strömung führen soll.
Die voraussichtlich fünf Millionen teure Sanierung des Weihers sei
notwendig geworden, weil der Untergrund undicht geworden sei, sagte
Otto Schaaf, Vorstand der StEB. „30.000 Kubikmeter Wasser sind
jährlich versickert.“ Außerdem sei das Algenwachstum sehr stark.
Durch den hohen Nährstoffgehalt und Schlammablagerungen werde dem
Wasser viel Sauerstoff entzogen.
Bevor mit den Arbeiten begonnen werden kann, müssen allerdings das im
Weiher heimische Schwanenpaar, die Schildkröten und Fische
umgesiedelt werden. „Die kommen in Auffangstationen und werden nach
der Sanierung wieder im Blücherparkweiher ausgesetzt“, sagt Axel
Scholle. Um die Enten brauche man sich keine Sorgen machen. „Die
sind ortsungebunden und suchen sich von alleine ein neues Zuhause.“
Vom Tisch ist, den Schwänen mit im Weiher schwimmenden Inseln eine
neue, aber für sie ungewohnte Heimat einzurichten. „Wir werden die
Schwanen-Ecken dort belassen, wo sie sind, sie nur ein wenig in der
Form verändern“, sagt Landschaftsarchitekt Martin Fuss, der die
Sanierung geplant hat.Einige Einschränkungen müssten jedoch während
der Dauer der Arbeiten in Kauf genommen werden. Dazu gehört, dass
Baufahrzeuge einen Teil der Wiese vor dem Kahnweiher in Beschlag
nehmen müssen, und dass der Weiher nicht mehr in Gänze umrundet
werden kann.
An der Nordseite wird es keine Einschränkungen geben, sagt Axel
Scholle.
Für die Gastronomie an der Kahnstation bedeuten die
Sanierungsarbeiten allerdings eine Einschränkung. Am Ufer des
Weihers, wo die Gäste des Biergartens noch bis Ende Oktober in der
Sonne baden können, wird es keine Sitzgelegenheiten mehr geben.
Allerdings kann der Biergarten seine Tische und Stühle oberhalb des
Weihers am Rand der Wiese aufstellen. Er wird sich daher ab April 2019
als lauschiges Plätzchen an der Baustelle vorstellen.
„Wenn die Arbeiten beendet sein werden, können wir nach der
Frostperiode 2020 auch mit der Randbegrünung des Blücherparkweihers
beginnen“, sagt Otto Schaaf. Dann werde er wieder so aussehen, wie
vor hundert Jahren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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