Gefangene von Longerich
Anwohner fordern ein Verkehrskonzept für die Graseggerstraße

Anwohner der Graseggerstraße sind glücklich darüber, dass die Stadt mit Pollern verhindert hat, dass der Fußweg zum Seniorenspielplatz zugestellt werden kann. Über ein Verkehrskonzept, das ihre Straße vom Verkehr entlastet, würden sie sich aber noch mehr freuen.  | Foto: Schriefer
  • Anwohner der Graseggerstraße sind glücklich darüber, dass die Stadt mit Pollern verhindert hat, dass der Fußweg zum Seniorenspielplatz zugestellt werden kann. Über ein Verkehrskonzept, das ihre Straße vom Verkehr entlastet, würden sie sich aber noch mehr freuen. 
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Longerich - (rs). Seit das Heilig-Geist-Krankenhaus kontinuierlich erweitert wird,
kommen die Anwohner der Graseggerstraße nicht mehr zur Ruhe. Bereits
ab fünf Uhr in der Frühe würden Zuliefer- und Versorgungsfahrzeuge
das Klinikgelände anfahren, sagt Gisela Nicolaysen von der Initiative
der Anwohner der Graseggerstraße. „Im Laufe des Tages kommen dann
zahlreiche An- und Abfahrten durch unsere Wohnstraße hinzu, und vor
den Einfahrten zu unseren Garagen werden Pkw abgestellt“, sagt sie.
Bereits vor drei Jahren hätten sich die Anwohner darüber bei der
Stadt beschwert, sagt Gisela Nicolaysen. „Aber außer einigen
Kleinigkeiten ist nichts passiert.“ Die Kleinigkeiten sind eine
veränderte Ampelschaltung an der Wilhelm-Sollmann-Straße, 30 Minuten
freies Parken im Parkhaus des Krankenhauses und Poller, die ein
Zustellen des Fußweges von der Graseggerstraße zum
Seniorenspielplatz hinter dem Krankenhaus verhindern. Das hat aber
nicht zu einer Entlastung der Graseggerstraße geführt und schon gar
nicht dazu, dass die Anwohner ihre Garagen und Stellplätze endlich
jederzeit verlassen können, weil die Zufahrten nicht mehr zugestellt
sind. „Wir sind die Gefangenen von Longerich“, sagt Rudi Schmitz,
der Mitarbeiter des Ordnungsamtes darauf angesprochen hat. „Mir
wurde bestätigt, dass jedes Mal, wenn die Graseggerstraße
überprüft wird, mehr als zehn Knöllchen geschrieben werden und dass
drei bis vier Mal in der Woche der Abschleppwagen gerufen wird.“
Offiziell hingegen seien bei zwei Begehungen keine Probleme
festgestellt worden, hieß es vom Ordnungsamt gegenüber den
Anwohnern. Bereits 2015 hatten die Anwohner bei der Bezirksvertretung
Nippes eine Bürgereingabe eingereicht. „Daraufhin sollte eigentlich
eine Gesamtverkehrs-
planung erstellt werden“, sagt Gisela Nicolaysen. Das sei aber bis
heute nicht geschehen. Dabei ist es nach Ansicht der Anwohner
eigentlich kein Problem, den Verkehr vom Simons-
kaul über eine neu anzulegende Straße entlang der vorhandenen
Bahntrasse bis in Höhe des Heilig Geist-Krankenhauses zu führen. Von
dort könne er dann rechts zum Krankenhaus geführt werden und links
zur Gesamtschule, ohne das Wohngebiet an der Graseggerstraße zu
tangieren.“ Bereits im Mai dieses Jahres hatten die Anwohner erneut
eine Bürgereingabe bei der Bezirksvertretung mit der Forderung nach
Sofortmaßnahmen und der Erstellung eines Verkehrskonzeptes mit Blick
auf die weitere Expansion des Krankenhauses eingereicht. „Bis heute
gibt es aber noch nicht einmal eine Stellungnahme des Amtes für
Straßen- und Verkehrsentwicklung“, bedauert Gisela Nicolaysen. In
der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Nippes wollen die
„Gefangenen von Longerich“ noch einmal die Gelegenheit ergreifen,
um ihre Befreiung vom Verkehr auf ihrer Straße zu fordern.

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RAG - Redaktion

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