Ein Haus für Tauben
Auch am Nippeser Bahnhof könnte bald ein Taubenhaus stehen

Hier könnte nach Vorstellungen der Bezirksvertretung ein Taubenhaus errichtet werden, um die „fiese“ Situation am Nippeser Bahnhof zu entschärfen. | Foto: Schriefer
  • Hier könnte nach Vorstellungen der Bezirksvertretung ein Taubenhaus errichtet werden, um die „fiese“ Situation am Nippeser Bahnhof zu entschärfen.
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Nippes - (rs) Wenn es nach dem Verein „Kölner Arbeitsgruppe gegen die
Stadttaubenproblematik“ gehen würde, sollte schon bald auch am
Nippeser Bahnhof ein Taubenhaus stehen. Allerdings spielt die Stadt
dabei noch eine Rolle, und die hat einem Antrag der Bezirksvertretung
vom vergangenen Jahr erst einmal eine Absage erteilt. Sie möchte
zunächst die Erfolge des Pilotprojektes Hansaring abwarten. „Nach
unserem Antrag in der Bezirksvertretung zum Taubenhaus an der
S-Bahnhaltestelle Nippes erhielten wir von der Verwaltung die Antwort,
dass der Standort zwar auf der Liste steht, aber erst die Erfolge
abgewartet werden sollen“, sagt Bärbel Hölzing, Mitglied der
Grünen in der Bezirksvertretung Nippes. Zunächst solle eine
Auswertung des Pilotprojektes erfolgen, so die Verwaltung. Außerdem
seien derzeit keine Kapazitäten vorhanden, weitere Taubenhäuser zu
betreuen.

Gwendolin Wonneberger von der Kölner Arbeitsgruppe gegen die
Stadttaubenproblematik e.V. hat allerdings Interesse daran bekundet,
möglichst bald an der S-Bahnstation Nippes ein Taubenhaus
aufzustellen und zu betreuen. „An der S-Bahn Station lässt sich das
sogar noch einfacher realisieren, als am Hansaring“, ist sie
überzeugt. Der Verein wäre auch bereit, die Betreuung des Hauses zu
übernehmen. „Wir sind aber gar nicht von der Stadt gefragt
worden“, sagt sie. Zwar sei für den April ein Termin mit dem
Umweltamt vereinbart gewesen, der sei aber wegen der derzeitigen
Corona-Krise auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

„Die Situation am Nippeser Bahnhof ist ja wirklich ziemlich fies“,
sagt Gwendolin Wonneberger. Daher wäre eine schnelle Lösung für
alle Passanten wünschenswert, glaubt sie. Wenn die Stadt derzeit
nicht bereit sei, ein Taubenhaus zu finanzieren, könne man auch über
eine Spendenaktion nachdenken. „Die Betreuung des Hauses würden wir
selbstverständlich übernehmen“, verspricht sie. Die Prozedere
seien recht einfach, sagt Gwendolin Wonnerberger. Zunächst müsse man
den Tauben, die außerordentlich standorttreu sind, deutlich machen,
dass sie am S-Bahnhof nicht mehr erwünscht sind, zum Beispiel indem
dort Plastikeier ausgelegt werden. Parallel dazu müsse man dann ein
Taubenhaus errichten, das den Vögeln als neues Heim angeboten wird.
Der Verein kümmert sich nach eigenen Angaben bereits seit drei Jahren
um Stadttauben in Köln. Zu ihnen würden Tauben kommen, die
verunfallt sind, krank oder verletzt und Jungtiere, die zu früh aus
dem Nest gefallen sind. „Sie erhalten von uns liebevolle und
fachkundige Pflege“, sagt sie. Für Tauben, die der Verein
aufgenommen hat, die aber nicht mehr zurück an ihren angestammten Ort
kommen können, hat der Verein im Kölner Süden sogar einen kleinen
Lebenshof gegründet. „Das Elend der Stadttauben ist menschengemacht
und für uns ist es eine Herzensaufgabe, diesen Tieren etwas davon
zurückzugeben, was sie so wie jedes andere Lebewesen verdienen: ein
Leben in Sicherheit, ohne Hunger und Schmerzen, mit Respekt und
Wertschätzung eines jeden Individuums“, so das Credo des Vereins.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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