Mit dem Beamer nach Feuerland
Auf seinen Motorradreisen hält von Loeben auch Vorträge
Nippes - (rs) Der Beamer ist immer im Koffer, wenn Joachim von Loeben sein
Motorrad startet. 111 Länder hat er in den vergangenen zehn Jahren
bereist und manchmal hat er ein Bettlacken aufgespannt, seinen Beamer
aus dem Koffer geholt, und den Menschen vor Ort einen Vortrag gehalten
und Bilder gezeigt. „Ich war ein fahrendes Kino“, sagt er. Über
seine Reisen hat Joachim von Loeben Bücher geschrieben, zum Beispiel
den Reiseratgeber „Mach Dein Leben zum Abenteuer“, und er hat
Fotos mitgebracht. 16 davon aus 11 Ländern sind noch bis zum 8. Juni
in der Rotunde des Nippeser Rathauses (Neusser Straße 450) zu sehen.
Darunter Bilder von Elefanten in Indien, von der Jesus-Statue in Rio
de Janeiro, von der „Neuen Seidenstraße“, dem Karakorum Highway,
der von der Volksrepublik China in Pakistan gebaut wird, Bilder aus
Kanada und dem Jemen.
Joachim von Loeben hat in den vergangenen Jahren seine KTM mehr als
300.000 Kilometer über Straßen der Erde bewegt, eine Strecke beinahe
so lang wie eine achtmalige Äquator-Umrundung. Der Betriebswirt, der
als Vertriebsleiter einer privaten Hochschule tätig ist, hat sein
Leben zum Abenteuer gemacht. Aber er hat dabei nicht nur an sich
gedacht, sondern auch soziale Projekte in den Ländern Afrikas, Asiens
und Südamerikas unterstützt. „Ich habe 2011 die Stiftung für
Helfer gegründet und alleine bei meiner Motorrad-Weltumrundung 15
soziale Projekte gefördert.“
Joachim von Loeben hat getan, wovon andere nur träumen. Seine
Vorbilder seien Claudia Metz und Klaus Schubert gewesen. Die beiden
Kölner waren in den 80er Jahren mit Motorrädern aufgebrochen, um
nach Japan zu fahren. Aus dem Trip, der ursprünglich nur einige
wenige Monate dauern sollte, wurde eine 16-jährige Reise um die Welt.
„Das Buch von Claudia Metz und Klaus Schubert hat in mir den Wunsch
geweckt, auch aus meinem Alltag auszubrechen“, sagt Joachim von
Loeben. Sein erstes Ziel sei eine Fahrt von Köln nach Kapstadt
gewesen. 2007 sei er dann zu einer zweijährigen Reise um die Welt
aufgebrochen. „Ich war vor vier Jahren bei der
Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und werde im Juni nach
Russland aufbrechen.“ Über den Kaukasus möchte er nach Sotchi
fahren und die Deutsche Fußball Nationalmannschaft besuchen.
Joachim von Loeben hat auf seinen Fahrten erfahren, was man von Reisen
lernen kann. Diese Erkenntnisse – zum Beispiel dass Zurückkommen
auch eine Kunst ist – vermittelt er in Vorträgen und Büchern.
„Ich möchte auch anderen Menschen Mut machen, ihre Komfortzone zu
verlassen und Neues zu wagen und zu einem mutigeren und intensiveren
Leben zu finden“, sagt er. Seine Fotos im Bezirksrathaus zeigen, was
man alles sehen und erleben kann, wenn man nur aufbricht und
eingefahrene Pfade verlässt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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