Fünf Parteien wollen den Platz ins rechte Licht rücken
Aufwertung für den Kriegerplatz
Longerich - (rs). Wird der Kriegerplatz in Longerich endlich zum
„Friedensplatz“? Jedenfalls haben die Vertreter von Grünen,
Linken, FDP, GUT und Klimafreunden in der Bezirksvertretung Nippes,
die einen Kooperationsvertrag eingegangen sind, das im Prinzip vor.
Sie haben in der Bezirksvertretung den Antrag gestellt, die Stadt
möge im Zuge der Aufwertung des Kriegerplatzes neben dem
Kriegerdenkmal eine große Stele errichten, die historisch-kritisch
auf die Umwidmung des Friedhofs zum Kriegerplatz eingeht und auf die
gesellschaftlich zugedachte Funktion von Kriegerdenkmälern als
sogenannte Heldenverehrung allgemein und das Kriegerdenkmal in
Longerich im Besonderen hinweist.
Hierzu sollen neben dem Amt für Bodendenkmalpflege auch das Amt für
Denkmalschutz und Denkmalpflege und das NS-Dokumentationszentrum
einbezogen werden. Es gebe derzeit eine Debatte über den Umgang mit
Denkmälern und Straßennamen aus der Zeit der Hohenzollern, der
Weimarer Republik und der Nazizeit, so die Begründung. Neben
Vorschlägen, solche Denkmäler abzureißen, einzumotten oder in einem
Park zusammenzufassen, gebe es auch die denkmalpflegerische
Auffassung, dass die entsprechenden Denkmäler und Straßennamen, zum
Beispiel der Kriegerplatz in Longerich, historisch-kritisch eingerahmt
werden sollen. Dieses Vorgehen ist nach Auffassung der Antragsteller
Max Beckhaus (Grüne), Markus Frank (Linke), Marc-André Urmetzer
(FDP, Bela Lorenz Schlieper (GUT) und Inga Feuser (Klimafreunde) auch
für den Kriegerplatz in Longerich ratsam.
Das Kriegerdenkmal entstand nach 1871 zur Erinnerung an die Gefallenen
der Kriege 1864, 1866 und 1870/71. In der jüngeren Vergangenheit
wurde das Kriegerdenkmal mit einer Gedenktafel für die Gewaltopfer
und Gefallenen der beiden Weltkriege ergänzt.
An einem öffentlich zugänglichen Platz sollte aber auch daran
erinnert werden, dass es nicht nur Opfer, sondern auch Initiatoren,
Befehlshaber und überhaupt Täter der Kriege gab. Die Antragsteller
schlagen daher vor, eine größere Stele zu errichten, an der nicht
nur abstrakt an Gewaltopfer und Gefallene der beiden Weltkriege
erinnert wird, sondern auch die Akteure benannt werden, denen in den
fünf Kriegen auf beiden Seiten Menschen zum Opfer gefallen sind. Der
Antrag wurde einstimmig von den Bezirksvertretern angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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