Vorsitzende und Mitbürger
Bärbel Nolden stellt Gesichter, Gestalten und Geschöpfe aus

Die Philosophin, Schauspielerin, Sängerin Bärbel Nolden hat sich jetzt für die Bildende Kunst entschieden und eine Figur namens „Springinsfeld“ gestaltet. | Foto: Schriefer
  • Die Philosophin, Schauspielerin, Sängerin Bärbel Nolden hat sich jetzt für die Bildende Kunst entschieden und eine Figur namens „Springinsfeld“ gestaltet.
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Nippes - (rs) Eine Gestalt die nur so dasitzt, nennt Bärbel Nolden den
„Vorsitzenden“. Figuren, die auf ihre Smartphone starren, sind
„Smarties“. Und Gesichter hat sie eigentlich nur gemalt, um ihre
Hausgeister zum Lachen zu bringen. „Wenn ich ihnen erkläre, dass
die Gesichter ihre Abbilder sind, müssen sie lachen und dann sind sie
nett zu mir“, sagt sie. Die Figuren, Bilder und Geschöpfe, die
Bärbel Nolden in den vergangenen drei Jahren geschaffen hat, sind
noch bis zum 27. Februar in der Galerei SichtARTen (Sechzigstraße 3)
zu sehen. „Die Ausstellung geht eigentlich bis zum 7. März, aber
über Karneval haben wir geschlossen“, erklärt Inge Bisping-Groß.
Gemeinsam mit der Malerin Saziye Arslan und der Fotokünstlerin
Michaela Hof hatte sie im April 2017 die Galerie eröffnet, in der vor
allem die eigenen Arbeiten gezeigt werden sollen. „Aber wir sind
auch offen für andere Künstler, die unsere Räume für ihre
Kunstwerke mieten können“, sagt sie.

Bärbel Nolden ist eine der Künstlerinnen, die das Schaufenster und
den ersten der drei Räume für einen Monat gemietet hat. Hier zeigt
sich, welchen künstlerischen Weg die promovierte Philosophin,
Sängerin, Schauspielerin, Drehbuchautorin, Kabarettistin und
Filmemacherin vor einigen Jahren eingeschlagen hat. „Ich stand
gewissermaßen an einem Scheideweg“, sagt Bärbel Nolden.

2016 hatte sie für die Inszenierung des Theaterstücks „Antigone“
von Walter Hasenclever durch das Szabó MixedMedia Ensemble
mannsgroße bunte Gesichter, die das Volk repräsentieren, gemalt.
„Diese Arbeit hat mich dann unmittelbar zu meiner Serie Gesichter
geführt“, sagt sie.

Im Prinzip habe sie aber mit ihren neuen Arbeiten nur an ihre Kindheit
und Jugend angeknüpft. „Ich wollte ja ursprünglich sowohl an der
Werkschule als auch gleichzeitig Philosophie studieren“, sagt
Bärbel Nolden. Parallel zum Philosophie-Studium, das sie mit der
Promotion abschloss, hat sie immerhin zwei Jahre lang eine private
Zeichenklasse besucht. Doch dann kam zuerst einmal die Bühne.
Experimentelles, provokantes Theater habe sie damals in jüngeren
Jahren gereizt, sagt die Universal-Künstlerin. Auch als
Filmschaffende und als Kabarettistin mit Auftritten quer durch die
Republik habe sie immer den Schwerpunkt auf provozierend frische
experimentelle Arbeiten gelegt. „Musik, Theater, Film, das war alles
immer ziemlich turbulent“, sagt sie. Einiges davon hat Bärbel
Nolden auch mit hinüber in die bildende Kunst genommen. Sie hat ihren
eigenen Kosmos aus Objekten, Bildern und Figurinen geschaffen,
komponiert aus Farben, Formen und Linien. Merkwürdige Gestalten aus
ungewöhnlichen Materialien sind entstanden. In einer ihrer Figuren
kann man auch noch eine Echse aus Porzellan entdecken, die sie
irgendwo in Nippes im Sperrmüll gefunden hatte. Genauso wie
Kupferdraht, einen Quirl, Schläuche und dergleichen Materialien mehr,
aus denen sie mit Bauschaum Figuren, sogenannten „Wucherungen“,
geschaffen hat. Daneben zeigt sie auch eine Serie Engel, unter anderem
„Engel, entspannt“, „Engel, gut drauf“ und „Engel,
saumselig“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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