Schluss mit lustig!
Bei den Riehler Lotterboove wird bereits wieder hart trainiert
Riehl - (rs) Nach der Session ist vor der Session. Wer weiß das besser, als
die Mitglieder der Tanzcorps aus den vielen großen und kleinen
Karnevalsvereinen. Denn während sich die meisten Jecken noch den
Aschermittwoch aus den Augen reiben, trainieren die Mariechen und
Tanzoffiziere schon wieder neue Hebefiguren. Das gilt nicht nur für
die großen Tanzcorps, die nach hunderten von Auftritten nur kurz
haben durchschnaufen können. Auch die Tanzcorps der kleinen
Gesellschaften haben von Januar bis Aschermittwoch an jedem Wochenende
zwei bis drei Mal auf den Bühnen gestanden, um den Jecken eine Freude
zu bereiten.
So wie auch die beiden Tanzcorps der Riehler Lotterboove, einer
kleinen Gesellschaft mit knapp 40 Mitgliedern, die 1956 gegründet
wurden. Sie haben seit 2004 auch ein Kindertanzcorps, und als die
Kleinen groß geworden waren, haben nicht alle von ihnen aufgehört,
sich im Takt der Karnevalsmusik zu wiegen. Einige machten einfach als
großes Tanzcorps weiter. Aber so einfach, wie sich das vielleicht
anhört, ist das Geschäft nicht. Denn der Nachwuchs, der vielen
Vereinen des Frohsinns fehlt, könnte auch gerne bei den Riehler
Lotterboove an die Tür klopfen. Damit er das macht, hat der Verein
via soziale Medien zu einem Probetraining aufgerufen. „Jeden
Donnerstag treffen wir uns in der Unterkirche St. Engelbert in der
Garthestraße, die Kleinen um 17.30 und die Großen um 19.30 Uhr“,
sagt Patrik Schultheis, Tanzoffizier des großen Corps. Seine Frau
Sandra ist das „Mariechen“ der Truppe. Sie war von Anfang an dabei
und trainiert heute gemeinsam mit Sabrina Reichertz die beiden
Gruppen.
„Die deutschen Kinder kommen, um Spaß zu haben, die russischen, um
etwas zu lernen“, hat Raissa Myachkova, Trainerin des
Kinder-Tanztheaters „Der Spaß“ aus Porz einmal über die
Motivation der Kinder gesagt. Bei ihnen sei beides wichtig, versichert
Patrik Schultheis. Zwar stehe der Spaß im Vordergrund, „aber die
Kinder lernen auch.“ Ohne Druck, versteht sich. Kein Kind müsse mit
auf die Bühne, wenn es nicht möchte, sagt der Tanzoffizier. Das kann
auch zu einem Dilemma werden, wenn nämlich zu viele Tänzerinnen aus
beruflichen oder privaten Gründen auf einmal ausfallen. „Unser Ziel
ist ja, wenigstens zu zehnt auf der Bühne zu stehen“, sagt Patrik
Schultheis. Um das zu garantieren, brauchen die beiden Tanzcorps der
Riehler Lotterboove noch neue Mitglieder. Zwölf Kinder, darunter auch
zwei Jungen, tanzen derzeit im Kindertanzcorps. Bei den Erwachsenen
sind es nur zehn. Sie haben sich vor ein paar Jahren auch an der
„Cold Water Challenge“ zugunsten des Kinderkrankenhauses
Amsterdamer Straße beteiligt und die Herausforderung bravourös
bestanden. „Der Spaß kommt bei uns eben nicht zu kurz, vor allem,
wenn er einem guten Zweck dient“, sagt Patrik Schultheis.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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