Nippes:
Beim Nikolausmarkt zogen alle an einem Strang

Weil der Nikolausmarkt einen Tag länger dauerte als in den Vorjahren, konnten ihn die Besucher entspannter genießen. | Foto: Schriefer
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  • Weil der Nikolausmarkt einen Tag länger dauerte als in den Vorjahren, konnten ihn die Besucher entspannter genießen.
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NIPPES - (rs). Noch nie sei die Stimmung beim Nikolausmarkt so gut gewesen
wie dieses Jahr, sagte Robert Nußholz, Vorsitzender des Vereins
„Für Nippes“. „Die Entscheidung, schon am Mittwoch zu beginnen,
also einen Tag mehr anzubieten, war goldrichtig.“ Das habe sehr zu
einer Entspannung beigetragen.

Was aber nicht bedeutete, dass der Nikolaus viel Platz hatte. In den
vergangenen Jahren hatte er den Kindern immer von der Bühne vor der
Kirche St. Heinrich und Kunigund kleine Geschenke gemacht. Dieses Mal
mischte sich der Nikolaus unter das Volk, und dort ging es eher eng
zu.
Zur Entspannung trug aber sicher bei, dass alle an einem Strang zogen.
Zum Beispiel Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, der den vom
Verein Für Nippes organisierten Nikolausmarkt nicht nur eröffnete,
sondern auch Glühwein ausgeschenkt hat. Und nicht etwa nur für die
Dauer eines  Pressefotos. „Drei Stunden habe ich an dem Stand des
Vereins alle Hände voll zu tun gehabt“, sagte er. Denn auch Herbert
Clasen, der Seniorenvertreter von Nippes, und die meisten
Bezirkspolitiker aller Fraktionen wollten Schößlers Glühwein
trinken.

Ein Versuch, mehr nicht, war dagegen die Lesung von Kathrin
Kiss-Elder. Die Lyrikerin hatte nicht aus eigenen Werken vorgetragen,
sondern aus einem Buch, das sie vor einigen Jahren aus dem Sperrmüll
gezogen hatte. „Weltstraßen und Waldpfade“ lautet der Titel des
von Willi und Margarete Hammelrath 1937 herausgegebenen Buches, das
weit mehr ist als eine Reisebeschreibung. Obwohl es darin durchaus ums
Reisen geht. „Das Buch ermöglicht dem Leser Einblicke in die
Reiseerfahrung und die Weltsicht des Autorenpaares, das von der
Wandervogelbewegung inspiriert mit seinen Kindern ein
unkonformistisches Wander- und Reiseleben führte“ sagte Kathrin
Kiss-Elder. Sie hat sich mit Erfolg darum bemüht, dass dieses
vergriffene Buch neu aufgelegt wird. Erschienen ist es jetzt im
Edition Kalk-Verlag der Buchhandlung W. Ohlert. Aus ihm vorzulesen
erwies sich jedoch als nicht opportun für einen Nikolausmarkt, bei
dem die Besucher eher auf Konsum eingestellt waren. Kathrin Kiss-Elder
brach deshalb ihre Lesung nach wenigen Minuten ab.

Mehr Furore hatte ein Stand, den man auch nicht so ohne weiteres auf
einem Nikolausmarkt erwarten würde, den der Willkommensinitiative
Nippes. An diesem vom Verein Für Nippes gesponserten Stand wurden
nicht nur leckere Sachen angeboten. Ausgelegt war auch ein
Wunschzettel, auf dem Besucher des Nikolausmarktes eintragen konnten,
was sie Flüchtlingen schenken konnten. Zum Beispiel ein Fahrrad, oder
einen Deutsch-Kursus, mit ihnen kochen, backen, nähen oder
Flüchtlinge bei der Wohnungssuche unterstützen. „Der Kasten, in
den die Wunschzettel gesteckt wurden, ist pickepackevoll geworden“,
freute sich Stefanie Dormagen, die ehrenamtlich eine Vormundschaft
für den jungen aus dem Irak geflüchteten Bassam übernommen hat. Mit
ihm hatte sie auch Postkarten mit Weihnachtsgrüßen in allen
möglichen Sprachen der Geflüchteten gebastelt und auf dem
Nikolausmarkt angeboten. Sie war Najib Ramz vom Vorstand des Vereins
Für Nippes dankbar, dass er sich für den Stand der
Willkommensinitiative so uneigennützig eingesetzt hatte.

Weil der Nikolausmarkt einen Tag länger dauerte als in den Vorjahren, konnten ihn die Besucher entspannter genießen. | Foto: Schriefer
Kathrin Kiss-Elder las beim Nikolausmarkt aus einem Buch, das sie im Sperrmüll gefunden hatte. | Foto: Schriefer
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