Flüchtlingsunterkunft in Longerich
Bereit für Flüchtlinge

Foto: Schriefer
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von Roland Schriefer

Longerich. Kurzfristig sollen alle möglichen freien Flüchtlingsunterkünfte im Stadtbezirk Köln-Nippes für die zu erwartende große Anzahl an Geflüchteten aus der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Auf Initiative der ehrenamtlichen Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks Nippes, Diana Siebert, haben die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und CDU, sowie die Einzelmandatsträger von Die Linke, FDP, GUT und Klimafreunde dazu einen Dringlichkeitsentscheid gefasst. Darin bitten sie Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Verwaltung zu beauftragen, außerdem ein seit Längerem leer stehendes Haus an der Neusser Landstraße mit etwa 50 Zimmern als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine herzurichten.

Die Bezirksvertretung Nippes hatte das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1920er-Jahren mit großer Grünfläche erst vor gut einem halben Jahr als neuen großen Atelierstandort im Kölner Norden vorgesehen. Die Stadt hat das Gebäude von einem Erbpächter fest bis zum Jahr 2029 gemietet und bis vor einigen Jahren auch als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Vorgesehen war es nach dem Auszug der Asylbewerber als Schlafstelle für Studenten, wurde dafür aber dann doch nicht benötigt und steht seitdem leer.

Da die Verhandlungen über die Nutzung als Atelierhaus noch nicht abgeschlossen sind, steht es offiziell noch als Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung. Dort könnten bis zu 50 Haushalte mit 100 bis 200 Personen vorübergehend ein Dach über dem Kopf erhalten. Zudem befänden sich die Räume in dem dreigeschossigen Haus in gutem und sehr gepflegtem Zustand.

„Wir sind uns sicher, dass diese Initiative auch im Sinne der Oberbürgermeisterin und des Stadtrats ist“, so die Nippeser Bezirksvertreter. Wichtig war es ihnen auch zu betonen, dass sie mit der Bereitstellung von Zimmern keinen Fatalismus verbreiten wollen: „Der Kampf der Ukrainerinnen und Ukrainer ist noch nicht verloren.“ Die Bereitstellung von Unterkünften für Geflüchtete bedeute nicht, dass die Politiker davon ausgehen, dass der Kampf gegen die Besetzung ihres Landes schon verloren ist.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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