Partyzelt in Longerich
Blau-Weiß Alt Lunke öffnen ihr Festzelt auch für Heimersdorfer
LONGERICH - (rs). Sie haben nichts mit Halunken zu tun, die Lunke aus
Longerich. Ihren Namen leiten sie nämlich von „lungrike“ ab, wie
Longerich vermutlich in der Römerzeit genannt wurde. Mit Tradition
haben die Lunke aber viel gemein, nämlich mit dem Karneval.
Dem fühlte sich 1936 auch Peter Neuen, der Kassierer der KG
Grün-Gelb, verpflichtet. Was ihm aber stank war, dass die
Gesellschaft unbedingt Mitglied im Festausschuss Kölner Karneval
werden wollte und bereit war, für dieses Ziel den größten Teil
ihrer finanziellen Ressourcen zu opfern. Peter Neuen legte daher sein
Amt nieder und ging, wahrscheinlich ziemlich wütend, zu seinem Hof an
der Longericher Hauptstraße. Er setzte sich, der Legende nach, auf
die Futterkiste in seinem Pferdestall und hob dort mit Heinrich Ollig,
Franz Ley und anderen einfach einen neuen Verein aus der Taufe, die KG
Blau-Weiß Alt-Lunke. Mitglied im Festausschuss ist der Verein bis
heute nicht, „aber mittlerweile verstehen wir uns prächtig mit
ihm“, sagt Adam Paffendorf, der vor zehn Jahren Vorsitzender des
Vereins wurde.
Die Karnevals-Gesellschaft, deren Motto „Jederzeit zum Scherz
bereit“ lautet, organisiert in Longerich das närrische Treiben. In
dieser Session, in Anlehnung an das Motto des Kölner Karnevals, liegt
ihr Augenmerk auf den Kindern und Jugendlichen. „Uns Pänz us
Lunke“ heißt folgerichtig auch das Sessionsmotto der Alt Lunke.
Erfüllt wird das Versprechen, beim Blick auf die Pänz von den Socken
zu sein („wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ - so das
Sessionsmotto des Kölner Karnevals), mit etwa 20 Auftritten des
Kinder- und Jugendtanzcorps „Lunke Müüs“ und dem
Kinderfastelovend am 18. Februar um 15 Uhr im Festzelt am Heckweg.
Das muss noch einiges mehr wegstecken, zum Beispiel den
Sitzungsfrühschoppen „Zwei in Eins“ am 19. Februar und auch die
Karnevalsparty am Karnevalssamstag. „Früher haben wir an diesem Tag
immer unser Fest in Blau-Weiss gefeiert“, sagt Paffendorf. Aber das
sei vor einigen Jahren eingestellt worden. Weil es im benachbarten
Heimersdorf in dieser Session kein Festzelt gibt, kam die Idee auf,
mit einer Party an die alte Tradition anzuknüpfen. „Wir hoffen
natürlich, dass die Heimersdorfer rüber zu uns kommen“, wünscht
sich Paffendorf. Dass sich alle Gäste, egal ob sie aus Longerich oder
aus Heimersdorf kommen, wohl fühlen, dafür wird DJ Sascha sorgen.
Doch nach der Party kann das Zelt immer noch nicht wieder abgebaut
werden. „Wir werden uns dort auch an Weiberfastnacht und noch einmal
nach unserem Festzug am Karnevalssonntag treffen“, sagt Paffendorf.
Ein karnevalistisches Programm wird es im Zelt nur beim
Sitzungsfrühschoppen geben. Das aber werde knackig, verspricht
Paffendorf. „Wir unterhalten unsere Gäste mit den Kragenknöpp, dem
Reiterkorps Jan van Werth, mit dem Tuppes vum Land und anderen.“
Zurück zu den Kindern. „Die haben mit Lisa Dröge eine neue zweite
Trainerin bekommen“, sagt Paffendorf. Aber sie würden nicht nur
tanzen. „Unsere Corpsleiterin Christina Gründer und die beiden
Betreuerinnen Martina Kopfmüller und Carmen Grobe machen Ausflüge
mit ihnen, gehen Eis essen und kümmern sich das ganze Jahr um sie.“
Das Sessionsmotto solle ja schließlich nicht nur eine leere
Worthülse sein. „Wir wollen die Pänz von der Straße holen und
ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten, an der sie Spaß
und Freude haben.
Festfolge im Zelt am Heckweg:
18. Februar ab 15 Uhr Kinderfastelovend
19. Februar ab 11.11 Uhr Großer Sitzungsfrühschoppen „Zwei in
Eins“
23. Februar Wieverfastelovend-Eröffnung des Karnevals ab 13.11 Uhr
mit den Winzern und Winzerinnen us Kölle, Neppeser Naaksühle und dem
Kölner Musikcorps Blau-Weiß Alt Lunke e.V.
26. Februar ist unter dem Motto „D‘r Zoch kütt“ das Festzelt an
13 Uhr geöffnet
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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