Viertel zum Leben
Bürgerinitiative im Clouth-Quartier beteiligt sich an Wettbewerb

Bernd Blaschke hat gemeinsam mit einigen anderen engagierten Bewohnern des Clouth-Quartiers die Initiative LebeVeedel gegründet. | Foto: Schriefer
  • Bernd Blaschke hat gemeinsam mit einigen anderen engagierten Bewohnern des Clouth-Quartiers die Initiative LebeVeedel gegründet.
  • Foto: Schriefer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Nippes - (rs) Das NRW Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und
Gleichstellung ruft aktuell den Landeswettbewerb Zukunft Stadtraum
aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, mutige und innovative Konzepte für
die Umgestaltung von Straßenraum zu Begegnungsraum zu entwickeln.
Auch Köln könnte mit von der Partie sein, denn die Bürgerinitiative
„LebeVeedel“ aus dem Clouth-Quartier hat sich beworben.

Das Clouth-Quartier, ein Neubaugebiet im Stadtteil Nippes mit Raum
für etwa 3.000 Bewohner und 500 Arbeitsplätze sei zwar noch relativ
jung, sagt Bernd Blaschke, Mitbegründer der Initiative LebeVeedel.
„Es scheint auf den ersten Blick mit seiner Architektur auch sehr
modern, basiert allerdings verkehrstechnisch auf Planungen von vor
fast 20 Jahren.“ Mehrere Extremhitzesommer, der Ausruf des
Klimanotstands, die Etablierung des Begriffs „Verkehrswende“ –
all das habe es damals noch nicht gegeben. „Die Planung für das
Clouth-Quartier ist noch unter der Prämisse einer autogerechten Stadt
gemacht worden“, kritisiert Bernd Blaschke das ehemalige
Vorzeigeprojekt der „Modernen Stadt“, die
Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadtwerke Köln GmbH und der Stadt
Köln. Doch die Ergebnisse der 2020er Kommunalwahlen auf Stadt- und
Bezirksebene würden einen anderen Zeitgeist widerspiegeln, ist Bernd
Blaschke überzeugt. „Heute stehen die klare Priorisierung von
Umwelt- und Klimaschutz, sowie eine neue Definition von Lebens- und
Aufenthaltsqualität auf der Agenda.“

Der Landeswettbewerb Zukunft Stadtraum sei gerade zum richtigen
Zeitpunkt für engagierte Bewohner des Quartiers gekommen, um diese
Chance am Schopf zu packen. „Wir haben von der Tatsache profitiert,
dass auch bürgerschaftliche Initiativen aufgefordert waren, ein
innovatives Konzept zur Umnutzung des Straßenraums einzureichen.“
Oberstes Ziel der Initiative LebeVeedel sei es, den Verkehr auf dem
Gelände des Clouth-Quartiers auszudünnen und für deutlich mehr
Grün als Grau zu sorgen. Dazu haben die Initiatoren vorgeschlagen,
die Verkehrsführung zu überarbeiten. Nicht alle Straßenabschnitte
seien für das Erreichen der zahlreichen Tiefgaragen nötig. „Diese
Flächen könnten auch eine andere Rolle spielen, zum Beispiel
entsiegelt, begrünt und zu attraktiven Begegnungsräumen umgewandelt
werden“, so Bernd Blaschke. Es könnten schattige Sitzgelegenheiten
entstehen, Sprühduschen und Flächen unter Sonnensegeln für die
heißer werdenden Sommermonate, sowie Räume für Spiel- und
Sportangebote für alle Altersgruppen.

„Wir sind überzeugt, dass ein derart umgestaltetes Clouth-Quartier
ein Kölner Vorzeigeobjekt und Blaupause für viele andere Kölner
Veedel werden könnte“, so die Initiatoren des LebeVeedel. Dies
gelte insbesondere für gerade in der Planung befindliche
Neubaugebiete wie Kreuzfeld in Chorweiler oder der Deutzer Hafen. Ihre
Idee hat eine breite Unterstützung in der Bezirksvertretung Nippes
gefunden und liegt auch ganz auf der Linie des Bündnisvertrags im
Kölner Rat.

Die Entscheidung, ob der Antrag der Initiative LebeVeedel angenommen
wird, fällt Ende Juni 2021. „Wenn wir im Wettbewerb bleiben,
können wir auf die Fördertöpfe der Städtebauförderung zugreifen,
Fachleute mit einer detaillierten Planung beauftragen und einiges in
Bewegung bringen“, hofft Bernd Blaschke.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.