Wiedersehen auf der Neusser Straße
Christoph Gottwald stellte neuen Roman vor

Robert Timme (r.) hat aus dem neuesten Roman von Christoph Gottwald, dem Vater der Kölsch-Krimis (l.), gelesen. | Foto: Schriefer
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Nippes - (rs) 25 Jahre hat es gedauert, bis Manni Thielen, der sich jetzt Karol
nennt, von Polen über Berlin wieder nach Köln zurückkehrte. Damals
hatte der Privatdetektiv seine Heimatstadt verlassen, weil er wegen
Doppelmordes sowohl von der Polizei als auch von der Mafia gesucht
wurde. Zurückgelassen hatte er seine kleine Tochter Marie. Aber die
Sorge um sie lässt dem mittlerweile 54-Jährigen, wegen einer
schlecht verheilten Schussverletzung hinkenden Vater keine Ruhe. Er
muss Marie beschützen, sagt er sich, und begibt sich auf die Suche
nach ihr. Kaum in Köln angekommen, läuft sie ihm auf der Neusser
Straße auch prompt über den Weg. Voilà, Christoph Gottwald, der
Schöpfer des Genres „Köln-Krimi“, ist nach wenigen Seiten seines
neuen Romans „Melatenblond“ wieder dort angekommen, wo er 35 Jahre
vorher angefangen hat: im Kölschen Klüngel.

Aus seinem neuen Buch, das im Herbst vergangenen Jahres im
Emmons-Verlag herausgekommen ist, hat der Autor jetzt den Schauspieler
Robert Timme, der sich selbst auch manchmal „Earl of Nippes“
nennt, im Bunten Hund lesen lassen. Christoph Gottwald selbst hat den
Zuhörern in Kölns kleinster Kultkneipe etwas über das „Making
Of“ seines neuen Buches verraten. Dass er zum Beispiel zwei Tage
lang in Berlin recherchiert und ein dreiviertel Jahr lang an seinem
neuen Roman gearbeitet hat. Und dass er sich den amerikanischen Autor
Raymond Chandler zum Vorbild nahm, der gesagt haben soll, dass in
einem guten Krimi nicht gedacht, sondern gehandelt und geredet werden
muss.

Als Weltpremiere haben Robert Timme und Christoph Gottwald auch
gemeinsam einen Dialog aus dem Krimi zum Besten gegeben, ein Gespräch
zwischen Manni Thielen und seinem Schwager, der ihm Pizza
lebenslänglich (so der Titel von Christoph Gottwalds zweitem Roman)
schuldet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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