Umgegraben
Club möchte Garten statt Wiese
RIEHL - (rs). Ein nicht gerade einladend aussehendes Stück Grün liegt
zwischen der hochgelegenen Trasse der KVB-Linie 13 und der
GAG-Siedlung mit dem schönen Namen „WohnArt“ zwischen der
Emmericher und der Reeser Straße.
Eines, das bislang eher als Hundewiese genutzt wurde, denn als
Spielplatz für Kinder oder Erholungsfläche für Senioren. Das soll
sich aber jetzt ändern und zwar bald. Denn in den kommenden vier
Wochen soll aus der Wiese ein Gartenclub werden und zwar ein
integrativer, interkultureller und intergenerativer, also ein
Treffpunkt für junge und alte Menschen mit und ohne Behinderungen aus
unterschiedlichen Kulturen. Angeregt hatte das Projekt Annelie
Appelmann, Mitglied des Bewohnervereins LEDO aus der Reeser Straße.
Die GAG habe ihren Vorschlag aufgegriffen und wohlwollend geprüft,
erinnert sich die Seniorin, die mit mehreren Generationen unter einem
Dach lebt.
„Ich hatte mir vor drei Jahren gemeinsam mit Vertreterinnen des
Niehler Elternvereins den Gartenclub der GAG in Chorweiler angeschaut
und gleich gesagt, so etwas wollen wir auch“, sagte Annelie
Appelmann.
„Anfangs wollten wir den Garten aber an einer anderen, höher
gelegenen Stelle errichten“, sagte Elmar Lieser, Leiter der
Abteilung Sozialmanagement des Immobilienunternehmens. Das habe aber
nicht verwirklicht werden können. Die GAG einigte sich dann mit der
Stadt darauf, den Gartenclub auf dem Grünstreifen hinter der Reeser
und der Emmericher Straße anzulegen. „Wir haben das Gelände von
der Stadt für einen geringen Geldbetrag zunächst auf fünf Jahre
gepachtet“, so Lieser. Als Kooperationspartner für den Gartenclub
wurden neben LEDO und dem Niehler Elternverein noch das
Seniorennetzwerk und das interkulturelle Zentrum „MaDiBu (mach dich
bunt)“ gewonnen.
„Wir nehmen eine hübsche Stange Geld in die Hand, um genau zu sein
110.000 Euro, und werden in den kommenden Wochen hier eine
Streuobstwiese, einen Fitness-Parcours, einen Pavillon, ein
Gerätehaus und Beete, darunter auch ein Hochbeet, anlegen lassen“,
sagte Elmar Lieser. Der Leiter der Abteilung Sozialmanagement ließ es
sich nicht nehmen, gemeinsam mit Kindern aus dem Niehler Elternverein
das erste Loch in die Wiese zu stechen. Übung hat er darin, denn der
Gartenclub in Niehl ist bereits der zehnte, den die GAG anlegt. „Wir
bieten mit unseren Gartenclubs in Chorweiler, im Bilderstöckchen, in
Bickendorf, Raderberg, Mülheim, Vingst, Ossendorf, Höhenhaus,
Buchheim und jetzt auch in Niehl Kindern und Jugendlichen die
Möglichkeit, etwas über ihr Umfeld und die Umwelt zu lernen“,
erläuterte er beim Spatenstich.
Der Erfolg gebe dem Immobilienunternehmen Recht. „Wir konnten
beobachten, dass Kinder bei jedem Wetter begeistert in den Garten
rennen, um dort gemeinsam zu säen, zu pflanzen und zu ernten.“ Die
Gartenclubs der GAG seien ein niedrigschwelliges Angebot, das schnelle
und sichtbare Erfolgserlebnisse vermittle und Spaß mache. Kinder
könnten hier lernen, Verantwortung für sich selbst und ihre Umwelt
zu übernehmen, und die gemeinsame Gartenarbeit würde das
Wohlbefinden der Mieter und ihre sozialen Kontakte fördern.
„Nebenbei haben sie auch noch eine ökologische Bedeutung.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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